KiTa in Zollstock wird dicht gemacht
Alternativen im Angebot
von Stephanie Broch
Zollstock. Die Nachricht war ein Schock für die Eltern. Am 11. Mai hatte ihnen das Presbyterium der evangelischen Kirchengemeinde mitgeteilt, dass die KiTa an der Melanchtonkirche im Sommer 2023 geschlossen wird. Die Eltern fühlten sich völlig überrumpelt, hatten gegen die Schließung demonstriert und eine Online-Petition für deren Erhalt gestartet.
Nun zeichnen sich zumindest Lösungen für alternative Betreuungsmöglicheiten der Kinder ab. Wie Sammy Wintersohl, Pressesprecher des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region, mitteilte, will die AWO Köln voraussichtlich einer Kita-Gruppe inklusive Erziehern in einer neuen Einrichtung, die derzeit in der Bremsstraße gebaut wird, Plätze anbieten. Diese Einrichtung soll mit drei KiTa-Gruppen Anfang nächsten Jahres an den Start gehen und liegt rund 500 Meter von der Breniger Straße entfernt.
Die Stadt habe zudem verbindlich zugesichert, so Wintersohl, dass allen wechselwilligen Eltern ein Betreuungsangebot zum 1. August 2022 gemacht werde. Ausreichend Plätze für U3 und Ü3 stünden in den umliegenden Einrichtungen zur Verfügung,
Die Schließung der Kita, die 40 Kinder ab zwei Jahren besuchen, hatte die Kirche mit gestiegenen Kosten und daraus resultierenden Finanzierungsschwierigkeiten begründet. KiTa-Träger zahlen in Köln 10,3 Prozent der Kosten, den Rest übernehmen Stadt und Land. Diese Mittel reichten laut Kirchengemeinde jedoch nicht aus, so dass bis 2021 zusätzlich rund 270 000 Euro aus dem Gemeindehaushalt in die Kita hatten investiert werden müssen. „Die laufenden Kosten sind seit Jahren gestiegen. Auch größere Einzelaufwändungen schlagen zu Buche. Für diese Kosten gibt es keine Gegenfinanzierung. Es einfach laufen zu lassen, wäre nicht verantwortbar“, fasste Finanzkirchmeister Olaf Theis die Situation zusammen.
Aufgrund der angekündigten Schließung hatten Kita-Mitarbeiter gekündigt, was zu einem eingeschränkten Betrieb führte. Man werde versuchen, zumindest den Regelbetrieb für eine Gruppe in vollem Umfang bis zur Schließung aufrechtzuerhalten, so Wintersohl. „Eine zweite Gruppe lässt sich derzeit trotz diverser Aktivitäten zur Verbesserung der Personalsituation nicht verlässlich abbilden.“
Redakteur/in:EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln |
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