Glatthaferwiese entwickelt sich
An der Weststraße wird im Herbst nachgesät
Meschenich - (sb). Im vergangenen April beschloss die Stadt, auf einem Acker
südlich der Weststraße einen Grünausgleich für die Bebauung an
eben dieser Straße vorzunehmen. Auf der bis dahin landwirtschaftlich
genutzten Fläche zwischen Weststraße und Neu Engeldorfer Hof sollte
eine Glatthaferwiese angelegt werden, die Bezirksvertreter stimmten
einer entsprechenden Verwaltungsvorlage zu. Allerdings hatten sie
dieser hinzugefügt, die 12.5000 Quadratmeter große Fläche solle
auch Bienen Nahrung bieten.
Die aufmerksame Naturschutzwartin Marlies Fontes, die seit vielen
Jahren ehrenamtlich für die Stadt im Kölner Süden unterwegs ist,
hatte daraufhin auch diese Fläche im Auge, machte aber Beobachtungen,
die sie stutzen ließen: Die Pflanzen auf der Wiese seien im
Frühjahr, kurz vor der Blüte untergepflügt worden. Mitte April sei
noch einmal ausgesät worden, aber es blühe fast nichts auf der
Fläche, es entwickle sich zu einer lückenhaften Rasenfläche, auf
der eindeutig das Gras dominiere, so ihre Beobachtungen. Nach einer
Bienenweide sah das nicht für sie aus, daher wandte sie sich an das
Grünflächenamt, um nachzufragen, ob die Pläne für die Fläche
geändert worden seien.
„Nein, alles läuft nach Plan“, gab Joachim Bauer vom
Grünflächenamt Entwarnung. Ende vergangenen Jahres sei die Fläche
für den Grünausgleich freigestellt worden, teilte er mit. Der
Landwirt, der sie bis dahin gepachtet hatte, habe dann noch einmal
abgemäht, was er gesät hatte, informierte er. „Wir haben die
Fläche erst einmal nicht bearbeitet“, sagte er. Was im Frühjahr
untergepflügt wurde, sei der Aufwuchs gewesen, der aus dem Boden
gekommen war. „Nach dem Unterpflügen haben wir zum ersten Mal unser
Zielsaatgut in den Boden gebracht, Gräser, Kräuter, was zu einer
Glatthaferwiese gehört“, schilderte Bauer. Die Beobachtungen der
Naturschutzwartin bestätigte er. „Unsere Aussaat ist nicht optimal
angegangen und die Bepflanzung ist lückig, das ist richtig. Aber es
ist normal, dass nicht alles kommt, was man aussät“, erklärte er.
Im Sommer wird die Wiese gemäht, im Herbst wird der Boden aufgeraut
und es wird nachgesät, erläuterte er. „Dann sollte es klappen“,
meinte er. Neben Gräsern werden 30 bis 40 Prozent Kräuter gesät,
die blühen und als Bienenweide dienen werden. Außerdem kommen
Leguminosen – das sind stickstoffbindende Pflanzen – in die Erde.
Außerdem sollen Sträucher und im hinteren Teil der Fläche
Sommerlinden, Vogelkirchen und Hainbuchen gepflanzt werden. Die
Maßnahme kostet rund 79.000 Euro.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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