Abkürzen über die Wiese
Autofahrer biegen über Grünfläche wegen Rückstaus ab

Durch lange Rotphasen für den Geradeausverkehr an der Kreuzung Militärring/ Brühler Straße bilden sich im Feierabendverkehr Rückstaus. Auch Rechtsabbieger müssen warten, bis sie ihre Spur erreichen. | Foto: Broch
  • Durch lange Rotphasen für den Geradeausverkehr an der Kreuzung Militärring/ Brühler Straße bilden sich im Feierabendverkehr Rückstaus. Auch Rechtsabbieger müssen warten, bis sie ihre Spur erreichen.
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Raderthal - (sb). Gleich mehrere Anträge zu einem Thema fanden sich auf der
Tagesordnung in der vergangenen Versammlung der Bezirksvertreter.
Eingebracht hatte es Torsten Ilg (Freie Wähler). Selbst
Berufspendler, hatte er beobachtet, dass sich an der Kreuzung
Militärringstraße und Brühler Straße im Feierabendverkehr stets
lange Rückstaus bilden und Autofahrer, die rechts in die Brühler
Straße stadteinwärts biegen wollen, mitunter den Weg über die Wiese
neben der Straße wählen, um ihre Wartezeit im Stau zu
verkürzen.

„Hier müssen bessere, bauliche Möglichkeiten gefunden werden“,
sagte Ilg und forderte, die Rechtsabbiegespur zur Brühler Straße zu
verlängern. „Das verhindert Rückstaus und schont die Umwelt“,
betonte er. Gleichzeitig solle geprüft werden, ob durch eine
anschließende Schutzbepflanzung mit Büschen und/ oder Sträuchern,
der Straßenrand klarer abgegrenzt werden könne, so Ilg.

Die CDU-Fraktion unterstützte inhaltlich den Antrag des Freien
Wählers, wies aber in einem Änderungsantrag darauf hin, dass es sich
bei der betreffenden Straße um eine Bundesstraße handle und die
zuständige Behörde Straßen-NRW sei. Berthold Bronisz (Linke)
forderte in einem Ersetzungsantrag, die Verwaltung solle in
Zusammenarbeit mit Straßen-NRW prüfen, ob durch das Anpflanzen von
Büschen oder Sträuchern die illegale Nutzung der Wiese als
Abkürzungsstrecke für Autofahrer unterbunden werden kann. „Mein
Antrag bezieht sich auf die Wiese, die möchte ich schützen“,
erklärte er. Rückstaus könne man vermeiden, indem man
Fahrgemeinschaften bilde oder auf den öffentlichen Personennahverkehr
(ÖPNV) umsteige, sagte er. „Es geht nicht, dass jetzt alle
umsteigen und das kann man nicht aufoktroyieren. Aber mit einfachen
Maßnahmen kann man die Abbiegespur verlängern. Damit tun Sie etwas
für die Umwelt, wenn es dadurch weniger Rückstaus gibt“,
entgegnete Christoph Schykowski (CDU). „Eine Verlängerung der
Abbiegespur macht keinen Sinn, wenn ich dann 15 Meter weiter um die
Ecke wieder im Stau oder an der Ampel stehe. Aber den Grünstreifen
können wir gestalten, der gehört der Stadt“, meinte Frank Theilen
von Wrochem (Grüne). „Es ist sinnvoll, mehr Raum für fließenden
Verkehr zu schaffen. Wir finden aber den Antrag von Herrn Bronisz auch
gut“, meldete sich Karl Wolters (FDP) zu Wort. CDU und Ilg hätten
nicht den Umweltschutz im Sinn, wenn sie eine weitere Versiegelung von
Flächen vorschlügen, kritisierte Bronisz. Ilg warf den Grünen eine
„ideologische Staupolitik“ und oberlehrerhaftes Verhalten vor, mit
künstlich erzeugten Staus wollten sie die Menschen auf den ÖPNV
zwingen. „Der kann aber nicht alles auffangen!“, ereiferte er
sich. Der mittlerweile gemeinsame Antrag von Ilg und CDU unterlag bei
der Abstimmung knapp mit neun Stimmen von CDU, Ilg und FDP gegen die
zehn Stimmen von SPD, Grüne und Bronisz. Im gleichen
Stimmenverhältnis wurde der Antrag von Bronisz angenommen.

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RAG - Redaktion

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