"Wovon man nicht alles stirbt"
Autorin Barbara Zoschke liest in der Gesamtschule R ...
Rodenkirchen - (sb) Wenn die beste Freundin etwas verheimlicht, kann sie dann
wirklich noch die beste Freundin sein? Diese Frage beschäftigt die
13-jährige Kim. Bisher Außenseiterin ist sie überglücklich, als
eine Neue in ihre Klasse kommt - Lesya. Rasch freunden sich die beiden
Mädchen an. Aber Lesya, die alleine aus der Ukraine fliehen musste,
wo ihre Eltern im Gefängnis sitzen, steckt auch voller Geheimnisse.
Dem pedantischen und rassistischen Nachbarn Herrn Klose geht das
Mädchen mit seinen Vorlieben für große Wandmalereien gehörig gegen
den Strich, weswegen er sie bei der Verwaltungsbehörde verpetzen
will. Die beiden Freundinnen wünschen dem unangenehmen Nachbarn in
Gedanken den Tod – und Klose stirbt wirklich! Was hat Lesya mit
Kloses Tod zu tun? Kim kommen Zweifel an der Aufrichtigkeit ihrer
Freundin …
In ihrem neuen Buch „Wovon man nicht alles stirbt“ hat die Kölner
Autorin Barbara Zoschke eine spannende und ungewöhnliche
Freundschaftsgeschichte geschrieben, die sie den Sechstklässlern
dreier Klassen der Gesamtschule Rodenkirchen in der Schulbibliothek
vorstellte. Nach der Lesung konnten die Schüler der Schriftstellerin
Fragen stellen, was sie rege taten. „Warum sitzen Lesyas Eltern im
Gefängnis?“ erkundigte sich ein Schüler. „Sie arbeiten als
Journalisten und haben Dinge gesagt, die der dortige Präsident nicht
duldet“, erläuterte Zoschke. Aber nicht nur zum aktuellen Buch,
sondern auch viel zur Schriftstellerei im Allgemeinen wollten die
Schüler wissen. „Gefallen Ihnen Ihre Bücher alle gleich gut?“,
„Können Sie das Cover mitbestimmen?“ „Wie sind sie auf den
Beruf gekommen?“ „Wie viel verdienen Sie damit?“ Jede Menge
Fragen, auf die Zoschke einging und verständlich antwortete. Als sie
hörten, wie viel die Autorin für ihr letztes Buch bekommen hat –
4.500 Euro für sechs Monate Schreiben und 80 Cent pro verkauftem Buch
– zeigten sich die Mädchen und Jungen erstaunt, sie hatten wohl mit
deutlich mehr Verdienst gerechnet. An der Gesamtschule finden
regelmäßig Lesungen statt, Autorin Zoschke war zum Beispiel schon
mehrfach vor Ort.
„Die Lesungen finden im Rahmen der Leseförderung statt. Wir wollen
damit den Spaß am Lesen bei den Kindern und Jugendlichen wecken“,
schilderte Schulbibliothekarin Babette Schwarz. Wie effektiv das
tatsächlich sei, sei schwer zu beurteilen, meinte sie. „Nach einer
Lesung kommen die Schüler immer eine Zeit lang und leihen sich das
vorgelesene Buch aus. Auf jeden Fall ist es immer eine schöne
Abwechslung für sie“, meinte Schwarz. Die Lesung wurde mit 300 Euro
durch das Kultursekretariat NRW gefördert, den Rest bestritt der
Förderkreis der Schule.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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