Schulen, Shell und Schutt
Bezirksbürgermeister Manfred Giesen gibt einen Ausblick

Bezirksbürgermeister Manfred Giesen geht davon aus, dass der Streckenverlauf vom Kreisverkehr in Immendorf zur Brühler Landstraße der geplanten Entflechtungsstraße ein wichtiges Thema in diesem Jahr wird. Die Entflechtungsstraße soll im Zuge des Neubaugebiets Rondorf-Nordwest gebaut werden. | Foto: Broch
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  • Bezirksbürgermeister Manfred Giesen geht davon aus, dass der Streckenverlauf vom Kreisverkehr in Immendorf zur Brühler Landstraße der geplanten Entflechtungsstraße ein wichtiges Thema in diesem Jahr wird. Die Entflechtungsstraße soll im Zuge des Neubaugebiets Rondorf-Nordwest gebaut werden.
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Rodenkirchen - (sb). „Zuerst will ich aufräumen mit den Dingen, die die
Bezirksvertretung längst beschlossen, die Verwaltung aber noch nicht
umgesetzt hat“, schilderte Manfred Giesen (Grüne), seit November
erster Mann im Bezirk. Hier könne er gleich loslegen, da die
Beschlüsse vorlägen, sagte er. Dafür hat er ein neues Format
eingeführt: Videokonferenzen mit der Verwaltung. „Der große
Vorteil ist, dass alle beteiligten Ämter dabei sind und so die
Verantwortung nicht hin und her geschoben werden kann“, beschrieb
Giesen.

Das habe bei einigen Projekten bereits gut geklappt wie zum Beispiel
beim seit Jahren geforderten Zebrastreifen auf der Bahnhofsstraße,
einem Zebrastreifen auf der Hammerschmidtstraße und bei mehr
Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer an der Werkseinfahrt zu
AtlasCopco. Als nächste ‚Aufräumarbeiten‘ will sich Giesen der
Sicherheit unter der Rodenkirchener Brücke – hier war vor über
zwei Jahren ein Radfahrer bei einem Zusammenstoß mit einem Auto ums
Leben gekommen – und der Verkehrsführung für Radfahrer auf der
Friedrich-Ebert-Straße vor Finkens Garten annehmen. „Ich merke,
dass ich als Bezirksbürgermeister mehr bewirken kann als bisher und
empfinde die Verwaltung grundsätzlich als kooperativ“, berichtete
er.

Bei den großen Themen nannte Giesen an erster Stelle die Schulen -
Neubau und Sanierung. „Ich werde jede Schule im Bezirk besuchen,
mich vorstellen und hören: Welche Sorgen habt ihr, welche
Bedürfnisse? Damit will ich den Schulen die Bedeutung verleihen, die
ihnen zukommt“, betonte der Bezirksbürgermeister. Starten will er
bei der Ernst-Moritz-Arndt-Grundschule in Rodenkirchen und der
Europaschule in Zollstock/ Raderthal. Letztere wartet seit Jahren auf
die dringend notwendige Generalsanierung. „Ein großes Thema wird
auch das Neubaugebiet Rondorf-Nordwest sein. Hier werden wir uns in
der Bezirksvertretung sicher sehr intensiv mit der geplanten
Entflechtungsstraße beschäftigen“, meinte Giesen. In Immendorf
kursieren Informationen, dass die Verwaltung den bisher geplanten
Streckenverlauf an der südlichen Ortslage von Rondorf verworfen habe
und nun eine Trassenführung deutlich näher an Immendorf und durch
einen geschützten Landschaftsbereich favorisiere. Bei den
Immendorfern schlagen diese Pläne, auch wenn sie nicht offiziell
sind, seit Wochen hohe Wellen. „Sollte es so sein, wäre Immendorf
wirklich wie von der Welt abgeschnitten“, meinte Giesen. Er geht
davon aus, dass der Verlauf der Entflechtungsstraße ein „hartes
Stück Arbeit“ werde. Anfang des Jahres will die Verwaltung ihre
Pläne der Öffentlichkeit vorstellen. Ein weiteres wichtiges Thema
werde Shell, so der Bezirksbürgermeister. „Nicht so sehr in der BV,
denn wir können hier nur appellieren. Aber ich werde mich sehr dafür
einsetzen, dass Shell seine unterirdischen Rohre möglichst rasch –
am besten bis Ende 2025 – über die Erde verlegt, damit sie besser
kontrolliert werden und so Umweltverschmutzungen wie in der
Vergangenheit mehrfach passiert vermieden werden können“, so
Giesen. Ein externes Gutachten hatte diese Maßnahme im Dezember
gefordert, Shell will sie bis 2034 umsetzen. Ebenso die Ansiedlung der
Recyclingfirma Theo Steil im Godorfer Hafen werde ein Thema sein,
schätzt der Bezirksbürgermeister. „Steil wird kommen, daran wird
auch die Anliegergemeinschaft, die dagegen ist, nichts ändern
können. Aber wir müssen auf einen vernünftigen ökologischen
Ausgleich drängen“, meinte er.

Das Großprojekt Parkstadt Süd werde „gemächlich“ weiterlaufen,
glaubt er. „Da wird in diesem Jahr nicht viel passieren. Toll wäre
es, wenn wir den Grünzug bis zum Rhein hinkriegen“, sagte er. Dem
Abriss des Rathauses in Rodenkirchens Ortsmitte sieht er mit Unbehagen
entgegen. „Das wird eine sehr belastende Baustelle werden. Lärm,
Verkehrsprobleme, viele Parkplätze fallen weg. Es noch nicht klar,
wie der ganze Bauschutt abtransportiert wird. Das wird für viele und
vor allem für die Händler dort eine schwere Zeit werden. Darum
werden wir uns in der BV kümmern, ebenso um die bessere
Erreichbarkeit der Interimsstandorte“, erklärte Giesen. Die
Interimsstandorte für das Rathaus während des Rathaus-Neubaus
befinden sich an der Industriestraße in Sürth und in der
Mannesmannstraße im Gewerbegebiet Rodenkirchen und sind mit
öffentlichen Verkehrsmitteln nicht gut zu erreichen.

Bezirksbürgermeister Manfred Giesen geht davon aus, dass der Streckenverlauf vom Kreisverkehr in Immendorf zur Brühler Landstraße der geplanten Entflechtungsstraße ein wichtiges Thema in diesem Jahr wird. Die Entflechtungsstraße soll im Zuge des Neubaugebiets Rondorf-Nordwest gebaut werden. | Foto: Broch
Der Abbruch des Bezirksrathauses an der Hauptstraße in Rodenkirchen wird in diesem Jahr für erhebliche Belastungen und Verkehrsprobleme sorgen. | Foto: Broch
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