Lokalpolitiker wollen Straße ohne Damm
Bezirksvertretung beschließt nördlichen Verlauf
Rondorf - (sb). Die Bezirksvertreter stimmten in ihrer vergangenen Sitzung
über die Verwaltungsvorlage zum Streckenverlauf der
Entflechtungsstraße Rondorf ab. Die Straße ist Voraussetzung für
das Neubaugebiet Rondorf Nordwest mit rund 3.000 Bewohnern. Die
Vorzugsvariante der Stadt ist Variante A, die am Kreisverkehr in der
Giesdorfer Allee startet, auf den Rondorfer Feldern Richtung Westen
verläuft bis zur Brühler Landstraße. Sie soll mit einem an seiner
höchsten Stelle sechs Meter hohen Damm realisiert werden. Diese
Variante, so die Stadt, orientiere sich am stärksten an bereits
vorhandener Infrastruktur. Bisher unzerschnittene Felder würden
weniger zerschnitten, so dass weniger artenschutzrechtliche Konflikte
zu erwarten seien.
Die Fraktionen von Bündnis 90/ Die Grünen, SPD und FDP forderten
dagegen gemeinsam eine Kombination aus Variante G, die weiter
nördlich verläuft, und A. „So kann die Straße ohne Damm
realisiert werden und fügt sich besser in das Landschaftsbild“,
erklärte Traude Castor-Cursiefen (Bündnis 90/ Die Grünen). Zudem
würde durch eine Dammstraße die Lärmbelastung steigen. Auch sei
Grünen, SPD und FDP wichtig, Frieden zwischen den betroffenen Orten -
Rondorf und Immendorf - herzustellen. Da die einzelnen Varianten sich
im Grunde nicht viel täten, habe man die politischen Argumente
abgewogen. Hierbei fiel der Protest der Immendorfer ins Gewicht. Die
Initiative „Blühendes Immendorf“ lehnt eine Dammstraße
entschieden ab und will notfalls dagegen klagen. In ihrem
Änderungsantrag forderten Grüne, SPD und FDD, dass die ökologischen
Nachteile ausgeglichen werden müssen. Auch müssten durch die neue
Straße geteilte landwirtschaftlichen Fläche weiterhin für die
Bewirtschaftung gut erreichbar sein und den Besitzern der vom Hof
abgetrennten Fläche ein Grundstückstausch in Hofnähe angeboten
werden.
Die CDU-Fraktion ist für die von der Stadt bevorzugte Variante und
stimmte gegen den Änderungsantrag. „Wir haben uns die Entscheidung
nicht leicht gemacht. Wir sind dagegen, weil wir hier von einem
deutlich höheren Klagerisiko ausgehen. Klagen von Nabu und BUND, weil
die Variante G durch Gebiete mit Tierpopulationen, wie der Feldlerche,
führt oder auch Klagen von Landwirten“, erklärte Christoph
Schykowski (CDU). Das würde das ganze Neubauprojekt erheblich
verzögern, befürchtet er. Die Stadt schätzt das Klagerisiko bei
allen Varianten gleich hoch ein.
Die Immendorfer zeigten sich sehr zufrieden mit dem Beschluss der
Bezirksvertretung. Die Gründe der CDU halte sie für nicht
stichhaltig, erklärte Natalie Timpe von „Blühendes Immendorf“.
„Nabu und BUND haben gesagt, dass sie sich bei einer
Weiterverfolgung der Dammvariante einer Klage von uns anschließen
würden, mit einer dammlosen Variante jedoch einverstanden sind“,
schilderte sie. Berno Huber von der Dorfgemeinschaft Rondorf betonte,
dass die Entflechtungsstraße so schnell wie möglich gebaut werden
müsse „Die DG hat sich bei der ersten Vorstellung eines Entwurfs
dafür eingesetzt, auch nördlichere Varianten zu planen. Dies nicht
im Interesse von Rondorf und Hochkirchen, sondern im Interesse von
Immendorf. Welche der nördlicheren Varianten die sinnvollere ist,
überlassen wir den Fachgremien“, so Huber. Der Rat entscheidet im
November über die Streckenführung.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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