Bürgereingabe gegen Verkehrsversuch
Bezirksvertretung lehnt Eingabe ab
Bayenthal/ Marienburg - (sb). „Die Sperrung der Leyboldstraße ist eine Farce. Viele
müssen mehrfach die Woche einen Umweg fahren. Dabei hat der Rat der
Stadt den Klimanotstand ausgerufen. Das ist eine irrsinnige Idee“,
kritisierte Karin Siep mit deutlichen Worten auf der vergangenen
Versammlung der Bezirksvertreter. In ihrer Bürgereingabe sprach sich
Siep gegen diesen Verkehrsversuch in Marienburg aus. Den hatte die
Stadt im September 2016 gestartet, um den Durchgangsverkehr auf den
von Süden nach Norden verlaufenden Strecken in den Stadtteilen
Bayenthal und Marienburg zu reduzieren. Ziel ist es, die Autofahrer
auf die Hauptverkehrsstraßen wie Bonner Straße, Schönhauser Straße
und Gustav-Heinemann-Ufer zu verlagern. Im Juli des vergangenen Jahres
wurden einige Anpassungen in Marienburg vorgenommen. Seither ist es
unter anderem nicht mehr möglich, von der Konrad-Adenauer-Straße und
dem Militärring in die Leyboldstraße einzufahren. Gerade auch diese
Maßnahme, so Siep, verursache lange Umwege.
Die Antwort der Verwaltung, man wolle den Verkehr in Marienburg
beruhigen, ließ sie nicht gelten. „Dort herrscht Tempo 30, es gibt
bauliche Maßnahmen, der Verkehr in Marienburg ist schon zu Tode
beruhigt“, sagte sie. Ihr Vorwurf: Hier würden den Interessen
einiger weniger Anwohner in Marienburg eine höhere Priorität
eingeräumt als der Allgemeinheit und deren Interesse an ökonomischen
Verkehrsführung.
Constanze Aengenvoort (CDU) verteidigte den Verkehrsversuch. „Wir
wollen die Wohnqualität stärken. Bayenthal und Marienburg
profitieren davon. Dafür nehmen wir teilweise etwas verlängerte
Strecken in Kauf“, sagte sie. Aengenvoort wies darauf hin, dass man
lange, auch mit Bürgerorganisationen, zusammen gesessen habe, um die
Maßnahmen zu erarbeiten. Geplante Zählungen habe die Stadt wegen
Corona in den vergangenen Monaten nicht durchgeführt, erläuterte
Aengenvoort. Sie und ihre Fraktionskollegen wollten aber auf
verlässliche Zahlen warten und den Verkehrsversuch nicht vorher
abrechen oder verändern.
Bezirksbürgermeister Mike Homann (SPD) betonte, es handle sich um
einen ausgiebig durchdachten Verkehrsversuch. Thorsten Ilg (Freie
Wähler) ergriff die Gelegenheit und erklärte, die Bürgereingabe
mache die „verkehrspolitische Sackgasse“ des Kölner Südens
deutlich. Einstimmig, bei Enthaltung von Karl Wolters (FDP), Ilg und
Hans-Josef Küpper folgten die Lokalpolitiker der Empfehlung der
Verwaltung, den Verkehrsversuch Bayenthal/ Marienburg unverändert
fortzuführen und lehnten damit die Bürgereingabe ab.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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