"Empathisch, respektvoll und immer fair"
Bürgervereinigung verabschiedet Maretzky

Dieter Maretzky dankte seiner Frau Jutta für ihre stetige Unterstützung. Im nächsten Jahr feiert das Ehepaar, das drei Kinder hat, goldene Hochzeit. | Foto: Broch
  • Dieter Maretzky dankte seiner Frau Jutta für ihre stetige Unterstützung. Im nächsten Jahr feiert das Ehepaar, das drei Kinder hat, goldene Hochzeit.
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Rodenkirchen - (sb). Niemand, der etwas zu Rodenkirchen wissen will, verzichtet
auf seine Meinung. Inoffiziell wird er „Mr. Rodenkirchen“ genannt.
Kaum einer kennt sich dort so gut aus wie er. 45 Jahre engagierte sich
Dieter Maretzky im Vorstand der Bürgervereinigung Rodenkirchen e.V.,
40 Jahre als erster Vorsitzender. Unzählige Stunden setzte sich der
gebürtige Nürnberger für das Wohl und die Entwicklung Rodenkirchens
und des Kölner Südens ein. Nun legte er sein Amt nieder.

„Wenn ich etwas an Aufgaben übernehme, dann will ich sie voll und
ganz erfüllen, aber das ist nun nicht mehr möglich“, sagte er in
seiner Abschiedsrede bei der Mitgliederversammlung im Kölner
Ruderverein von 1877. Vor einigen Jahren wurde bei Maretzky
Lymphdrüsenkrebs festgestellt. Er bedankte sich bei allen Menschen,
die ihn in seiner ehrenamtlichen Arbeit unterstützten, vor allem bei
seiner Frau Jutta und seiner Familie.

Maretzky, Jahrgang 1947, kam 1968 nach Köln und studierte am
damaligen Bibliotheklehrinstitut. Er arbeitete in verschiedenen
Bibliotheken in Köln, zuletzt im NS- Dokumentationszentrum. 1974 zog
er nach Weiß, 1975 wurde er Geschäftsführer der Bürgervereinigung
und 1981 ihr erster Vorsitzender.

In dieser langen Zeit habe man viele Erfolge verbuchen können, wie
den Erhalt des Naturschutzgebietes Sürther Aue, des örtlichen
Schwimmbades und der Stadtteilbibliothek, schilderte Maretzky. Auch
‚Niederlagen‘ verschwieg er nicht. „Mein Einsatz für den Erhalt
des Rodenkirchener Bahnhofes war leider umsonst und nun scheint auch
der letzte Tag für unser Rathaus gekommen zu sein“, erklärte er.
Die Themen der letzten Jahre waren vor allem die Bebauung des Sürther
Feldes, die Infrastruktur, Schulplätze und Verbesserung des ÖPNV, um
nur einige zu nennen. „Mein Motto lautete: ‚miteinander reden,
nicht übereinander’. ‘Dicke Bretter bohren‘ wurde mein zweites
Motto“, schilderte Maretzky. Ein persönliches Highlight für ihn
war das Jahr 2017, als er von Oberbürgermeisterin Reker mit dem
Ehrenamtspreis der Stadt und der Verdienstmedaille der Bundesrepublik
ausgezeichnet wurde.

Die Bürgervereinigung dankte ihrem „Mr. Rodenkirchen“ für seinen
unermüdlichen Einsatz. „Du warst immer empathisch, fair und
respektvoll im Umgang, auch mit denjenigen, mit denen du nicht einer
Meinung warst“, betonte Wolfgang Behrendt. Landtagsabgeordneter
Oliver Kehrl (CDU) und Ratsmitglied und ehemaliger
Bezirksbürgermeister Mike Homann (SPD) bestätigten diese
Eigenschaften und würdigten Maretzkys Lebenswerk. „Du hast es immer
geschafft, rein sachlich zu bleiben. Das ist dir hoch anzurechnen“,
sagte Bezirksbürgermeister Manfred Giesen (Grüne). Auch Henriette
Reker kam zur Abschiedsfeier und bezeichnete Maretzky als ein
wirkliches Vorbild.

Neben Maretzky wurde Jürgen Müller verabschiedet. Müller war 20
Jahre im Vorstand und legte sein Amt ebenfalls aus gesundheitlichen
Gründen nieder. Für die Restzeit der Wahlperiode wurden Wolfgang
Behrendt und Beatrix Polgar-Stüwe als 1. und 2. Vorsitzende gewählt.
Neue Beisitzer wurden Mechthild Posth und Markus Müller.

Gartenliebhaber Maretzky freut sich auf mehr Freizeit und auf die
goldene Hochzeit, die er und seine Frau Jutta im nächsten Jahr feiern
wollen. Der Bürgervereinigung stehe er, sollte sie ihn brauchen,
selbstverständlich zur Verfügung, sagte er.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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