Rodenkirchen zeigt Flagge
Demo gegen Querdenker
„Rodenkirchen ist eben ein schwerfälliges Pflaster“, meint Johanne Liesegang missmutig. Sie hatte zu einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen vor das Rathaus an der Hauptstraße aufgerufen. Geplant war eine Kundgebung und ein Umzug durch das Veedel. Gekommen waren aber nur vier Teilnehmer.
von Stephanie broch
Rodenkirchen. Dafür hatten sich am anderen Ende des Rathausplatzes rund 50 Menschen zu einer Gegendemo versammelt. „Wir wollen Flagge zeigen gegen diese Verschwörungstheoretiker und gegen diese Veranstaltungen, bei denen regelmäßig Lügen und rechte Ideologien verbreitet werden und Nazis mitmarschieren“, erklärt Rosa Maria Bianco von „Kein Veedel für Rassismus“. Das Bündnis hatte die Gegendemo organisiert. Liesegang, die sich selbst als Seelenflüsterin und Seherin bezeichnet, ist seit März 2020 gegen Corona-Maßnahmen aktiv. Ihr wird nicht nur von „Kein Veedel für Rassismus“ vorgeworfen, eine Corona-Leugnerin, Antisemitin und Reichsbürgerin zu sein. Unter den Gegendemonstranten befanden sich viele Politiker verschiedener Fraktionen wie unter anderem Bezirksbürgermeister Manfred Giesen (Grüne), sein Amtsvorgänger Mike Homann (SPD), Ratsfrau Constanze Aengenvoort (CDU) und FDP-Kreisvorstand Anja Senff.Das Motto der Gegendemo: „Corona-Politik kritisieren: Ja, mit Nazis marschieren: Nein!“. Die Kölner Polizei begleitete die Veranstaltung, musste aber zu keinem Zeitpunkt eingreifen. Den geplanten Zug durchs Veedel ließ Liesegang ausfallen. „Wir haben wenig Verständnis für Leute, die ihre persönliche Freiheit über die Freiheit der Allgemeinheit stellen und sind stolz auf Rodenkirchen, dass so viele Gegendemonstration und so wenige Anhänger von Verschwörungstheorien und rechten Ideologien gekommen sind“, sagten Giesen und Homann.
Redakteur/in:EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln |
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