Jugend braucht einen Raum
Der erste „Tag der Jugend“ auf dem Maternusplatz
Rodenkirchen - (sb). Seilchenspringen bei weit über 30 Grad - trotz Hitze
präsentierten die Jungs Übungen aus ihrem Boxtraining. Auch die
Freiwillige Feuerwehr Rodenkirchen zeigte sich von den Temperaturen
unbeeindruckt und warf den Flammenwerfer an, um Kinder „brennendes
Wasser“ löschen zu lassen. Das und vieles mehr bot der erste „Tag
der Jugend“ in Rodenkirchen.
Organisiert hatten die Veranstaltung die Bürgervereinigung
Rodenkirchen und die Jugendförderung der Stadt Köln. „Wir kamen
darauf, weil die Kinderrechte der UN 30-jähriges Jubiläum feiern.
Außerdem wollten wir, anlog zum „Tag der Senioren“, einen Tag, an
dem sich die Angebote für Kinder und Jugendliche in unserem Bezirk
präsentieren. Und nicht zuletzt wollen wir darauf aufmerksam machen,
dass es für Kinder und Jugendliche in Rodenkirchen noch keinen Ort
gibt, wo sie sich in der Freizeit treffen können“, erklärte Dieter
Maretzky, Vorsitzender der Bürgervereinigung. Die Idee entstand im
„Arbeitskreis Jugendschiff“, das sich seit etwa zwei Jahren um ein
solches bemüht. Der Vorschlag stammt ursprünglich von
Bezirksvertreter Torsten Ilg (Freie Wähler) und wird von den
Lokalpolitikern und der Bürgervereinigung unterstützt.
„Wir sind mit diesem Projekt leider noch nicht weiter gekommen. Wir
haben die Stadt gebeten, mit dem Wasser- und Schifffahrtsamt zu
sprechen, aber das ist bisher nicht geschehen. Dabei gäbe es zwei
freie Liegeplätze“, bedauerte Maretzky. „Im Ort selbst sieht es
düster aus“, sagte Udo Denhof, städtischer Jugendpfleger. Daher
die Idee, auf den Rhein auszuweichen. Auf der Prioritätenliste der
Stadt für einen Jugendraum steht Rodenkirchen auf Platz 31. „Die
Oberbürgermeisterin hat uns klar gemacht, dass da in nächster Zeit
nichts zu machen ist“, so Maretzky. Auf dem Sürther Feld soll ein
solcher Raum im Neubau der Offenen Schule Köln entstehen. „Das ist
aber zu weit weg und abgelegen“, meinten Maretzky und Denhof. Zudem
handle es sich um schulisches Ambiente, das halte er nicht für sehr
sinnvoll, so der Jugendpfleger. „Wir brauchen einen Raum für die
Jugendlichen hier im Ort“, betonte er. Warum das bei der Planung des
Rathausneubaus nicht berücksichtigt wurde, können er und Maretzky
nicht nachvollziehen. „Ein Raum so zentral wäre super“, sagten
sie. Bei einer anschließenden Gesprächsrunde mit Jugendlichen,
Denhof und Bezirksbürgermeister Mike Homann, Schirmherr der
Veranstaltung, sagte letzterer zu, sich für Räume für die
Jugendlichen im Rathausneubau einzusetzen.
Neben der Freiwilligen Feuerwehr und den Boxern von „Atis Gym“ aus
Sürth präsentierten sich unter anderem der Wassersportverein
Blau-Weiss Köln e.V., der FC Bezirk Zwo und Holla e.V. Die
Jugendzentren aus Weiß, Meschenich und Rondorf boten einen
Kletterturm, eine Graffiti-Aktion und Gelegenheit zum Schwertkampf.
Zudem gab es ein vielseitiges Bühnenprogramm mit Musik, Rap,
Poetry-Slam und Tanz. Dankbar nahmen die Besucher den Kaffee der
Johanniter und das gekühlte Trinkwasser der RheinEnergie an. Trotz
der nicht ganz so hohen Besucherzahl aufgrund der extremen Hitze
werten die Veranstalter den Tag als Erfolg. Ob er noch einmal oder
sogar regelmäßig stattfinden wird, wollen sie noch entscheiden.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.