Offenes Ohr für alle
Der grüne Bezirksbürgermeister Manfred Giesen
Sürth/ Rodenkirchen - (sb). Glühender FC-Fan seit Kindertagen, seit über 40 Jahren
glücklich mit seiner Frau zusammen, ein Arbeitsleben lang für
dasselbe Unternehmen tätig, fast das ganze Leben zufrieden im Kölner
Süden verbracht - Beständigkeit und ein Händchen für die richtigen
Entscheidungen in seinem Leben sind zweifellos zwei der Eigenschaften,
die Manfred Giesen ausmachen. Tatendrang ist eine weitere, Giesen ist
ein quirliger Typ, der sich gerne engagiert. Seit dem Jahr 2004 sitzt
der 66-Jährige für die Grünen in der Bezirksvertretung, im November
wurde er im Gymnasium Rodenkirchen zum Bezirksbürgermeister gewählt.
„Vor vielen Jahren habe ich hier mein Abiturzeugnis erhalten, nun
übernehme ich dieses Amt. Es schließt sich ein Kreis. Ich habe viel
vom Bezirk bekommen, ich will dem Bezirk etwas zurückgeben“, sagte
er am Wahlabend bewegt.
Giesen wurde am 8. April 1954 in Lindenthal geboren und verbrachte
hier seine ersten drei Jahre. Dann zog die Familie nach Rodenkirchen,
wo Giesen aufwuchs. Hier lernte er auch seine Frau Elisabeth, eine
Niederländerin, kennen. Während seines Studiums der Mathematik und
Betriebswirtschaftslehre an der Uni Köln lebte das Paar in
Braunsfeld, aber 1990 zog es die beiden zurück in den Kölner Süden.
„Eigentlich wollten wir nach Rodenkirchen, aber dort war alles sehr
teuer“, erzählte Giesen. Den Ausschlag nach Sürth gab seine Frau.
„Erst wollte ich nicht so recht, als Rodenkirchener war es mir zu
dörflich, aber dann haben wir ein Haus gefunden und ich habe die
Entscheidung nie bereut, im Gegenteil!“, schilderte er. Das Paar hat
eine Tochter und zwei Enkelkinder, die im Haus nebenan wohnen. „Das
ist toll, auch wenn die Enkel langsam in das Alter kommen, wo sie
nicht mehr unbedingt mit den Großeltern in Urlaub fahren oder ganze
Spielenachmittage verbringen wollen“, beschrieb Giesen etwas
bedauernd. Seit der IT-Fachmann, der bis vor drei Jahren bei Gerling
arbeitete, in Sürth lebt, engagiert sich er sich im Bürgerverein
„für sürth“. „Erst ging es darum, den Ort weiterzuentwickeln,
dann rückte der Kampf gegen den Hafenausbau in den Vordergrund“,
berichtete Giesen. Dieser Kampf brachte ihn zu den Grünen. „Sie
waren die einzige Partei, die uns in unserem Anliegen vorbehaltlos und
auch mit Geld unterstützt haben“, erklärte er. Den Schritt in die
Politik habe er gemacht, um mehr Einfluss nehmen zu können. Auch eine
Entscheidung, die er nie bereut hat. „Eine andere Partei wäre für
mich nie in Frage gekommen“, sagte der Radfahrer aus Überzeugung.
Der FC-Fan –„Ich war fasziniert von Overath“– spielt selbst
seit vielen Jahren Fußball in einer Freizeitmannschaft. „Früher
war ich Verteidiger, jetzt stehe ich im Tor. Die Jungen laufen mir
einfach weg“, lachte er. Neben Fußball, Radfahren, Politik, Familie
und Sürth ist der Garten ein weiteres Hobby des neuen
Bezirksbürgermeisters. „Unkraut jäten, Sträucher schneiden, Rasen
mähen – ich mache alles gerne“, meinte er. Als
Bezirksbürgermeister will er ein offenes Ohr für alle haben. Bei der
Kommunalwahl wurde Giesen auch in den Rat gewählt. „Falls es zu
viel wird, würde ich auf den Rat verzichten“, sagte er. Nach seinen
Stärken gefragt, meinte Giesen, er könne gut ausgleichend wirken.
Als Schwäche nannte er sein Temperament. „Das geht manchmal mit mir
durch“, gab er zu.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.