96 zusätzliche Quarantänezimmer
Diakonie Michaelshoven rüstet früheres Altenheim um

Im Haus Simeon, einem früheren Seniorenheim auf dem Gelände der Diakonie in Michaelshoven, werden Quarantänezimmer eingerichtet. | Foto: Broch
  • Im Haus Simeon, einem früheren Seniorenheim auf dem Gelände der Diakonie in Michaelshoven, werden Quarantänezimmer eingerichtet.
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Rodenkirchen - (sb). Die ersten 30 Räume sollen bereits nach Ostern fertig sein.
Insgesamt 96 Einzelzimmer will die Diakonie Michaelshoven auf ihrem
Gelände in Rodenkirchen als Quarantänezimmer der Stadt zur
Verfügung stellen. Dort sollen in einem Quarantänebereich
pflegebedürftige, mit dem Coronavirus-infizierte Menschen mit einem
leichten Krankheitsverlauf untergebracht werden.

Des Weiteren wird eine Isolierstation hergerichtet für
pflegebedürftige Menschen mit Demenzerkrankung, die in Wohngruppen
leben und aufgrund ihrer Erkrankung nicht verstehen, dass sie sich
derzeit dort nicht frei bewegen können. Diese Quarantäne- und
Isoliermöglichkeit soll helfen, Überweisungen in ein Krankenhaus
möglichst zu vermeiden. Ziel ist es, Krankenhäuser und Pflegeheime
zu entlasten.

„Die Pflegeheime geraten unter Druck, weil die Anforderungen immer
größer werden, wie sich selber isolieren können. Wir schaffen für
die Heime als auch ambulante Pflege ein Sicherheitsnetz mit dieser
Quarantäne- und Isolierstation“, erklärte Harald Rau,
Sozialdezernent der Stadt.

Die 96 neuen Quarantänezimmer entstehen im Haus Simeon, einem
ehemaligen Altenheim und Krankenhaus mit 300 Plätzen. Nachdem neue
Häuser für die Senioren gebaut wurden, sollte das Gebäude
abgerissen werden. Die Diakonie will hier eine Reha-Klinik errichten.
Aufgrund der Flüchtlingsbewegung wurden zunächst minderjährige,
unbegleitete Geflüchtete untergebracht. Nun steht das Haus leer.

„Das Haus Simeon war dem Abriss geweiht, aber wir freuen uns, dass
wir in dieser Notsituation in kurzer Frist mit der Stadt eine Lösung
gefunden haben, um notwendige Quarantäneplätze zu schaffen. Wir
sehen uns in der Verpflichtung, den Menschen zu helfen, auch wenn wir
dafür an unsere Grenzen gehen“, sagte Uwe Ufer, kaufmännischer
Vorstand der Diakonie. „Ein großes Dankeschön an die Diakonie
Michaelshoven, die bedingungslos Angebote für verschiedene Ansprüche
von Menschen schafft“, reagierte Katja Robinson, Amt für Soziales
und Senioren der Stadt. Die neuen Quarantänezimmer in Rodenkirchen
seien nur für Menschen mit einem unkritischen Krankheitsverlauf
geeignet, betonte Rau.

Die 96 Räume im Haus Simeon müssen gereinigt und möbliert werden,
in den Bädern werden Leitungen erneuert. Die Kosten dafür übernimmt
zunächst die Stadt, sie ist aber im Gespräch mit den Pflegekassen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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