Neues "Zuhause auf Zeit"
Diakonie Michaelshoven weiht Haus 5 für Wohngruppen ein
Rodenkirchen - (sb). „Dieses tolle Haus ist ein großer Gewinn für unsere
Wohngruppen. Die Jugendlichen sind hier viel besser an öffentliche
Verkehrsmittel angebunden“, schilderte Andrea Braun von der Kinder-
und Familienhilfe der Diakonie Michaelshoven. Das neue „Haus 5“
liegt an der Eygelshovener Straße, im Neubaugebiet Sürther Feld.
Schon im Sommer zogen hier drei Wohngruppen für Kinder, Jugendliche
und junge Erwachsene ein.
In der WG „Regenbogen“ werden bis zu acht Kinder im Alter von 6
bis 13 Jahren betreut, in der WG „Sürther Feld“ acht Jugendliche
ab 14 Jahren und in der dritten WG, der
„Verselbständigungsgruppe“, leben vier junge Mädchen über 18.
Die Jugendlichen waren vorher in einem Wohnhaus in Immendorf
untergebracht, die Kinder und Mädchen auf dem Diakonie-Gelände in
Michaelshoven. Die Kinder und Jugendlichen können aufgrund
schwieriger Situationen im familiären Umfeld nicht zu Hause leben,
zumindest für eine Zeit.
Birgit Heide, theologischer Vorstand der Diakonie, freute sich, dass
die Einweihung des Neubaus auf den Reformationstag fiel. „Luther hat
viele Türen geöffnet, auch zu seinem eigenen Haus. Auch hier sollen
viele Begegnungen und viel Miteinander stattfinden“, sagte sie. Den
Aspekt der Begegnung betonten auch Andrea Braun und Günter Potthast,
Geschäftsbereichsleiter der Kinder und Familienhilfe. „Das Umfeld
soll mit einbezogen werden. Wir wollen Kontakte fördern, zum Beispiel
Angebote für Eltern machen. Wir wollen das Leben ins Quartier
hineintragen und auch das Haus soll lebendig sein“, sagte Potthast.
Die Räume der Wohngruppen sind großzügig und hell. Außerdem gibt
es einen Garten und Räume für Begegnungen wie ein Internetcafé,
Konferenzräume und Räume für tagesstrukturierende Angebote wie
Hausaufgabenhilfe, Töpferkurse und Hiphop-Workshops. Auch ein
Elterncafé sei geplant, so Braun. Das Konzept wurde gemeinsam mit dem
Jugendamt der Stadt Köln und dem Bezirksjugendamt Rodenkirchen
entwickelt. „Der Kontakt zu den Eltern wird die ganze Zeit über
intensiv gepflegt. Vor allem bei den Kindern ist die Rückführung in
die Familie ein wichtiges Ziel“, erklärte Braun. Im Durchschnitt
blieben die Bewohner für zwei Jahre. „Wir geben ihnen ein Zuhause
auf Zeit“, sagte sie. Und dieses neue Zuhause ist sehr gut
ausgestattet. „Schöne Möbel, maximal zwei Bewohner teilen sich ein
Bad. Und überall W-LAN – gerade für die Jugendlichen sehr
wichtig“, lachte Braun. Die gute Ausstattung hätten großzügige
Spenden mehrerer Stiftungen ermöglicht, betonten Braun, Heide und
Potthast. Insgesamt 70.000 Euro wurden gespendet von der Stiftung
Wohnhilfe, der Kämpgen-Stiftung, der Dr. Franz Stüsser-Stiftung, dem
Michaelshovener Kreis und der Käthe-Flöck-Stiftung. Die Town&Country
Stiftung ermöglichte zudem mit 1.000 Euro einen Gesangs- und
Theaterworkshop für die WG Sürther Feld. „Haus 5“ wurde in nur
etwa 15 Monaten fertig gestellt und kostete 5 Millionen Euro. „Wir
sind ganz im Zeit- und im Kostenrahmen geblieben. Das ist für uns
selbstverständlich“, erklärte Uwe Ufer, kaufmännischer Vorstand
der Diakonie, mit einem Blick auf die Bauprojekte der Stadt. Außerdem
wurden im Neubau, der über mehrere Eingänge verfügt, 16 sozial
geförderte Wohnungen errichtet.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.