Unzufriedene Pächter
Die Kleingärtner am Kalscheurer Weiher
Zollstock/ Höningen - (sb). Die Kleingärtner in der Anlage „Am Schiffhof e.V.“ sind
sauer. „Die Kommunikation zwischen der Stadt und uns war sehr
schlecht“, sagte Agi Rakowski, Vorsitzender der Anlage. „Am
Schiffhof“ liegt in Zollstock, zwischen dem Kalscheurer Weiher und
der A4. Im Februar ließ die Stadt Köln den Zollstocker Weg für den
motorisierten Verkehr sperren, weil jedes Jahr im Frühjahr zur
Laichzeit Hunderte von Erdkröten dort auf ihrem Weg in den Weiher
überfahren worden waren.
Zwei Absperrgitter, eines nahe des Parkplatzes Richtung Militärring
und eines nahe der Autobahnunterführung, sollen das verhindern. Die
Kleingärtner hatten den Zollstocker Weg bis dahin als Zufahrt zu
ihren Gärten genutzt. „Wir sind von der Sperrung total überrascht
worden und standen plötzlich vor geschlossenen Schranken“,
schilderte Rakowski. Die örtliche Presse hatte zwar mehrfach über
die bevorstehende Sperrung berichtet, das sei aber bei ihnen nicht
angekommen, erläuterte der Vorsitzende. „Wir hätten uns
gewünscht, man hätte uns und die anderen betroffenen Gartenanlagen
direkt informiert. Es hätte auch gereicht, unserem Kreisverband
Bescheid zu geben“, kritisierte er.
„Wir haben alle betroffenen Kleingartenanlagen rechtzeitig
angeschrieben und darum gebeten, Aushänge zu machen um ihre
Mitglieder zu informierten“, entgegnet Konrad Peschen, Leiter des
Amtes für Umwelt und Verbraucherschutz der Stadt Köln. Mit ihrer
neuen Zufahrt über die Jägerstraße sind die Kleingärtner bislang
nicht zufrieden. Die schmale Straße geht hinter der Unterführung
unter der A4 rechts von der Brühler Landstraße ab, wenn man
stadtauswärts fährt. Sie verläuft parallel zur Autobahn und wurde
eigens als Zufahrt zu den Gartenanlagen im vergangenen Jahr
ertüchtigt. „Die Jägerstraße ist ständig zugeparkt“, beklagte
Rakowski. Daher waren die Pächter - darunter auch viele Ältere -
besorgt, Rettungsfahrzeuge könnten die Anlage im Notfall nicht
erreichen. Hier gab die zuständige Feuerwache Marienburg aber Anfang
Juli Entwarnung. Sie informierte die Gärtner, man habe eine
Probeanfahrt durchgeführt, dabei habe es keine Probleme gegeben.
Trotzdem sei das unrechtmäßige Zuparken der Jägerstraße
ärgerlich, weil in der Saison viel Verkehr herrsche und es bei
Gegenverkehr sehr eng würde, meinte Rakowski. Auch seien die
eingerichteten Parkbuchten auf der Straße und das umliegende Gebüsch
stark vermüllt. „Das Ordnungsamt müsste hier viel präsenter
sein“, ärgerte er sich.
Die Stadt bittet die Bürger, bei Problemen mit falschparkenden Autos
und wildem Müll die Missstände über die entsprechende
Servicenummern der Stadt mitzuteilen. „Zu den genannten Straßen
Jägerstraße und Zollstocker Weg sind keine Meldungen über das oben
genannte Servicetelefon erfolgt. Auch dem zuständigen Außendienst
sind zu diesen Straßen keine wie die von Ihnen geschilderten
Situationen bekannt“, erklärte Lars Hering, Pressesprecher der
Stadt, auf Nachfrage. Ein weiteres Problem sei die Ausfahrt auf die
Brühler Landstraße, so Rakowski. „Unter der Autobahnunterführung
parken abends und nachts Lastwagen. Dadurch hat man keine Sicht. Wir
müssen oft eine Schleife fahren, um überhaupt rauszukommen“,
beschrieb er. Auch hier seien Kontrollen nötig, so der Kleingärtner.
Die Jägerstraße wird als Zufahrt auch von weiteren umliegenden
Gartenanlagen genutzt. „Insgesamt sind es gut 900 Pächter“, so
Rakowski. „Bei der Anfahrt über die Jägerstraße müssen zwei
Autobahnbrücken gequert werden, die auch bei leichtem Regen stark
überflutet sind“, bemängelte die Schriftführerin des Vereins,
Ines Dettmann. Für das Problem der Überflutung der Unterführungen
seien die Stadtentwässerungsbetriebe zuständig, informierte Hering.
Info der StadtDie Stadt bittet grundsätzlich die Bürger, dass bei
zugeparkten Rettungswegen Hinweise der Bürgerinnen und Bürger per
Mail erfolgen an: Ruecksicht-rettet-leben@stadt-koeln.de. Das
Postfach wird zu den üblichen Dienstzeiten betreut. Akute Meldungen
können zudem telefonisch über die Servicenummer 0221/ 221-32000
erfolgen. Meldungen über Müll sind telefonisch unter 0221/ 922-22 22
und online auf der städtischen App sowie auf der städtischen
Homepage unter „Sag’s uns“ möglich: sags-uns.stadt-koeln.de
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.