Such und hilf!
DRK-Rettungshunde besuchen Rodenkirchener Kindergarten
Rodenkirchen - (sb). Dicht geht Enya bei Fuß und blickt aufmerksam zu Inga
Schmidt. Wechselt diese die Richtung, reagiert die schwarze Hündin
sofort und bleibt stets ganz nah am Bein von ihrem Frauchen. Enya ist
erst zwei Jahre und wird seit April zur Rettungshündin für das
Deutsche Roten Kreuz ausgebildet. Nun besuchten Schmidt und Enya den
evangelischen Kindergarten in Rodenkirchen.
Mit von der Partie waren Annika Kersch und ihr Rüde Collin. „Collin
wird im nächsten Jahr zehn Jahre und ist schon ein alter Hase“,
erzählte Kersch. Die beiden Frauen schilderten den Vorschulkindern,
wie Rettungshunde ausgebildet werden und wie sie bei ihren Einsätzen
arbeiten. „Wir trainieren sie ganz spielerisch“, beschreibt
Kersch. Erst lernt der Hund sein Lieblingsspielzeug zu suchen.
„Hunde können sehr gut riechen“, erläuterte die 31-Jährige. Das
Spielzeug hat im nächsten Schritt ein Mensch bei sich, der sich
versteckt. Der Hund findet den Menschen und wird belohnt, schließlich
lernt er, nach Menschengeruch zu suchen. „Wenn er loslegen soll,
rufen wir „Such und hilf!“, berichteten die beiden
Hundeführerinnen. „Wenn der Hund den Menschen gefunden hat, legt er
sich davor und beginnt zu bellen. Mit dem Bellen zeigt er uns ja, dass
er jemanden gefunden hat“, erklärte Kersch. Die Tiere blieben
solange bei dem gefundenen Menschen, bis die Hundeführer auch dort
ankommen, erzählte sie.
„Können die Hunde auch jemand finden, der sich in einem Baum
verklettert hat?“, möchte ein Junge wissen. „Ja, das kann er
auch“, antwortete Kersch. „Und im Wasser?“, fragte ein Mädchen.
„Auch im Wasser retten unsere Hunde. Sie können dort aber nicht
gleichzeitig schwimmen und bellen“, informierte die Hundeführerin.
Ob die Tiere auch Menschen finden können, die unter Trümmern liegen,
erkundigten sich die Kinder. Es gebe Flächensuchhunde und
Trümmersuchhunde, berichtete Kersch. „Wir trainieren mit den Hunden
ganz verschiedene Situationen“, schildert sie. Die Ausbildung zum
Rettungshund dauert zwei bis drei Jahre, dann legen Hund und
Hundeführer eine Prüfung ab. Diese muss alle zwei Jahre erneuert
werden. Die Arbeit der Hundeführer ist ehrenamtlich. „Es muss schon
eine wirkliche Leidenschaft sein. Wir trainieren zweimal die Woche
sehr intensiv“, erzählten Kersch und Schmidt.
Ob Mischling oder Rassehund – das spielt keine Rolle. „Wichtig
ist, dass der Hund nie aggressiv wird und nicht ängstlich sein
darf“, sagte Schmidt. Natürlich durften die Kinder Collin und Enya
auch streicheln und sich verstecken und die Hunde sie suchen lassen.
Die aktuelle Rettungshundestaffel des DRK Köln besteht aus 12
Menschen und neun Hunden. Die Suchanfragen kommen über die Polizei.
„Wir haben rund 30 Einsätze im Jahr, vorwiegend demente Personen
und auch oft Unfallopfer, die unter Schock stehen und durch die Gegend
irren“, schildert Kersch.
Wer sich für die Arbeit der Rettungshunde interessiert oder
Kindergärten, die ebenfalls einen Besuch in ihrer Einrichtung
wünschen, können sich bei der Rettungshundestaffel des DRK melden
unter Telefon 0221/ 5487-212 oder Email
rettungshundestaffel@drk-koeln.de
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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