Entscheidung vertagt
Ebenerdige Querung der KVB-Bahngleise soll geprüft werden

Die Fußgängerbrücke Am Tannenhof führt an der Haltestelle Michaelshoven über die Gleise der Stadtbahnlinien 16 und 17. Das Bauwerk stammt aus den Jahren 1968/69, die Verwaltung will es durch einen Neubau an gleicher Stelle ersetzen. | Foto: Broch
  • Die Fußgängerbrücke Am Tannenhof führt an der Haltestelle Michaelshoven über die Gleise der Stadtbahnlinien 16 und 17. Das Bauwerk stammt aus den Jahren 1968/69, die Verwaltung will es durch einen Neubau an gleicher Stelle ersetzen.
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Rodenkirchen - (sb). Die Verwaltung will die Fußgängerbrücke Am Tannenhof
abreißen und an gleicher Stelle eine neue Brücke errichten. Der
Grund: große bauliche Mängel am vorhandenen Bauwerk. Eine Sanierung
der bestehenden Brücke, die über die Stadtbahngleise der Linien 16
und 17 an der Haltestelle Michaelshoven führt, sei unwirtschaftlich.
Auf eine sichere Gleisquerung könne hier nicht verzichtet werden,
eine plangleiche Querung sei nicht genehmigungsfähig, heißt es in
der Verwaltungsvorlage, über die die Bezirksvertreter in ihrer
letzten Sitzung vor der Sommerpause abstimmen sollten.

Mit ihrer Zustimmung sollten die Bezirksvertreter den Start zu den
Planungen für das Vorhaben, für die rund 487.000 Euro brutto
veranschlagt werden, geben. Die vorhandene Brücke stammt aus den
Jahren 1968/69 und besteht aus zwei sehr steilen Rampen und einem
Überbau aus Stahlbeton. Treppen führen hinunter zu den Bahnsteigen.
1989 wurden Aufzüge errichtet, damit auch Menschen mit Behinderung
die Haltestelle nutzen können. Bei der letzten Hauptprüfung im April
2019 habe man eine Vielzahl unterschiedlicher Schäden an der Brücke
festgestellt und ihr nur die Zustandsnote 4,0 geben können, so die
Verwaltung. Vor allem Betonabplatzungen und Korrosion ergäben einen
dringenden Handlungsbedarf, heißt es in der Beschlussvorlage. Eine
Untersuchung habe ergeben, dass die Sanierungskosten wesentlich über
denen eines Neubaus lägen. Die Unterhaltspflicht für die Bahnsteige
einschließlich der Zugänge zur Brücke und die öffentlichen Wege
liegen bei der HGK, für den Unterhalt der Brücke ist die Stadt
zuständig.

Bei dem Neubau will man statt der steilen Rampenzugänge
Treppenaufgänge mit verbreiterten Fahrradschieberampen errichten. Die
Barrierefreiheit soll weiterhin über die Aufzüge sichergestellt
werden. Für barrierefreie Rampen reiche der Platz nicht, da diese
eine erhebliche Abwicklungslänge benötigten, so die Verwaltung. Die
Kosten für den Brückenneubau werden auf rund 2.010.000 Euro
geschätzt, inklusive Planungskosten. Die Verwaltung will den Neubau
2022 starten.

Bei SPD und Grünen stößt das Vorhaben auf Skepsis. „Für die SPD
und uns ist unverständlich, dass an dieser Stelle ein neues
aufwendiges und nicht barrierefreies Brückenbauwerk erforderlich sein
soll, während die benachbarte Haltestelle Siegstraße mit einer
Schrankenlösung auskommt. Wir bitten vor Entscheidung um Aufklärung
über die rechtliche Lage“, erklärte Manfred Giesen (Grüne). Jörg
Klusemann (SPD) stellte einen Vertagungsantrag. Dieser wurde
einstimmig angenommen. Die Politiker wollen, dass die Verwaltung zur
nächsten Sitzung der Bezirksvertretung prüfen soll, ob statt einer
neuen Brücke eine plangleiche, beschrankte Querung möglich ist und
verweisen auf die Nachbarhaltestelle Siegstraße, an der es einen
solchen Übergang gibt. Die benötigte Genehmigung soll die Stadt beim
Eisenbahn-Bundesamt erwirken.

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