Abbruch statt Sprengung
Ehemaliges Deutsche-Welle-Hochhaus soll zurückgebaut werden

Das ehemalige Deutsche-Welle-Hochhaus wird nicht gesprengt. | Foto: Broch
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Raderthal - (sb). Es wäre ein Weltrekord gewesen. Noch nie wurde so ein hohes
Gebäude wie das 138 Meter hohe Deutsche-Welle-Hochhaus gesprengt.
Nachdem die spektakuläre Aktion mehrfach verschoben wurde - von Ende
2016 auf Frühjahr 2017, dann auf Frühjahr 2018 - ist sie nun
endgültig vom Tisch. Sprengen lassen wollte die Projektgesellschaft
Die Welle Köln (DWK), die auf dem Gelände am Raderberggürtel in
Raderthal rund 700 Wohnungen errichten will. „Wir haben Anfang
August einen Antrag für den Rückbau auf konventionelle Art bei der
Stadt eingereicht“, erklärte Holger Römer, Sprecher der DWK. Der
unmittelbare Nachbar des Hochhauses, das Deutschlandradio, hatte
Bedenken bezüglich der Sprengung und Befürchtungen geäußert, ihr
Sendebetrieb könne beeinträchtigt werden.

Das Deutschlandradio und das ehemalige Welle-Haus liegen nur 35 Meter
auseinander. „Es gab Gutachten, die eine Sprengung befürworteten.
Aber man muss sich den Realitäten stellen“, sagte Römer. Man habe
mehrere Abbruchkonzepte geprüft, auch eine Teilsprengung, sich aber
schließlich für den konventionellen Rückbau entschieden, schilderte
er: „Es war uns zu unsicher, wann wir die Genehmigung für eine
Sprengung erhalten würden. Wir konnten nicht einschätzen, wie lange
das dauern würde“, erläuterte er. „Der Abbruch dauert länger,
aber wir wollten Planungssicherheit“, sagte er. Man hoffe, die
Abbruchgenehmigung im kommenden Frühjahr vorliegen zu haben, so
Römer. Der Abbruch werde etwa ein Jahr dauern, schätzt er. Bis dahin
sei auf der Baustelle genug zu tun. „Im Oktober wird die
Asbestsanierung abgeschlossen sein. Das ist ein wesentlicher Schritt.
Dann wird der Rückbau vorbereitet“, beschrieb Römer. Wann mit dem
Bau der Wohnungen begonnen würde, konnte er nicht sagen. „Wir
wollen natürlich so schnell wie möglich sein“, meinte er. Zu einem
früheren Zeitpunkt hieß es schon einmal, der Bau der Wohnungen
könne wahrscheinlich Ende 2017 starten. Von einer Zeitverzögerung
durch die ausgefallene Sprengung will Römer jedoch nicht sprechen.
„Wir sehen das nicht so. Gerade bei so großen Projekten passiert
immer etwas Unvorhergesehenes. Das macht uns keine Bauchschmerzen“,
sagte er. Zudem habe das Gelände in dieser Zeit eine Wertsteigerung
erfahren, so Römer.

Die Investoren hatten das Deutsche-Welle-Hochhaus und das dazu
gehörige etwa 55.000 Quadratmeter große Grundstück 2013 gekauft.
Das 1974 gebaute Gebäude wurde 23 Jahre von der Deutschen Welle
genutzt. Ab 2003 steht es wegen Asbestverseuchung leer. Bis zu zehn
Prozent der geplanten 700 Wohnungen sollen Sozialwohnungen sein. Das
Kooperative Baulandmodell, das einen Anteil von 30 Prozent
geförderten Wohnungen vorschreibt, kommt hier nicht zum Tragen, weil
Asbestsanierung und Abbruch dem Investor sehr hohe Kosten
verursachten. Neben den Wohnungen sollen auch begrünte Innenhöfe,
Spielmöglichkeiten und eine Kita entstehen.

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