Besonderes Schulkonzept
Ein Fingerzeig Richtung Natur
Hühner füttern, Ziegen betreuen, viel draußen sein in der Natur. Einen solch ungewöhnlichen und spannenden Schulalltag will die Vivimos gUG nun im Kölner Süden anbieten. Denn nach den Sommerferien werden in Rodenkirchen zwei Freie Naturschulen mit einem innovativen Konzept eröffnet.
von Stephanie Broch
Rodenkirchen. Eine Grund- und eine Gesamtschule mit insgesamt 300 Plätzen sollen an der Wachsfabrik 25 unterkommen. Zurzeit befindet sich dort die Offene Schule Köln, die im Sommer auf das Sürther Feld zieht. „Wir vermitteln die geforderten Lerninhalte und orientieren uns an der gängigen Stundentafel von Regelschulen, gehen aber einen neuen Weg des Lernens“, erklärt Geschäftsführerin Vera Niehr. „Dreh- und Angelpunkt ist bei uns die naturpädagogische Ausrichtung kombiniert mit ökologischer Ökonomie.“
Das Schulareal soll noch grüner werden, mit Dachgärten und Fassadenbegrünung. Eigentümerin der Immobilie ist die German Property Objekt Köln-An der Wachsfabrik GmbH & Co. KG. „Wir wollen noch weitere Flächen in der Umgebung anmieten für einen Schulacker und Bereiche für Hühner, Ziegen, Wollschweine, vielleicht auch Pferde“, sagt Niehr.
Möglichst viele Unterrichtsstunden sollen unter freiem Himmel stattfinden, zum Beispiel im Forstbotanischen Garten oder im Weißer Rheinbogen. Um dorthin zu kommen, haben die Schulen eigene Busse. „Die Kinder und Jugendlichen lernen die Natur als festen Bestandteil des Unterrichts kennen, lieben und nachhaltig zu schützen“, beschreibt Niehr. Außerdem sind ein Hoflädchen, ein Kiosk, ein Café und eine Holz- und eine Medienwerkstatt als „Schülerfirmen“ geplant. Dort soll alles über die Verarbeitung und den Verkauf, bis hin zum Kassenbuch in Schülerhand liegen.
Betreut werden die Schüler von fünf Lernbegleitern pro Klasse, darunter zwei Lehrer, zwei pädagogische Kräfte und ein Rentner. Die Klassen wiederum sollen maximal 28 Kinder umfassen.
Die Lernbegleiter sind bereits eingestellt, das Gebäude angemietet, über 70 Prozent der Schulplätze reserviert. Und auch die Finanzierung steht. Übrigens: Bei staatlich anerkannten Ersatzschulen übernimmt das Land 87 Prozent der Kosten, für die verbleibenden 13 Prozent gibt es ein Refinanzierungskonzept.
Schulgeld sollen die Eltern nicht zahlen müssen. Allerdings fehlt noch die finale Genehmigung durch die Bezirksregierung Köln. Niehr: „Wir erfüllen alle Anforderungen, die Eltern und Lernbegleiter sind begeistert, wir hoffen, dass die Genehmigung bald kommt.“
Redakteur/in:EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln |
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