Mit Dampf in die Zukunft
Ein neues Kraftwerk entsteht im Werksteil Godorf

Projektleiter Johannes Fuchs (v.l.), Raffineriedirektor Dr. Marco Richrath und Shell Deutschland Chef Dr. Thomas Zengerly stellten den Neubau des Kraftwerks vor. | Foto: Offizier
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  • Projektleiter Johannes Fuchs (v.l.), Raffineriedirektor Dr. Marco Richrath und Shell Deutschland Chef Dr. Thomas Zengerly stellten den Neubau des Kraftwerks vor.
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Godorf - Der Bau eines neuen, vollständig gasbetriebenen Kraftwerks im
Werksteil Godorf der Shell Rheinland Raffinerie schreitet voran: Die
Fundamentarbeiten wurden begonnen, über 100 Kilometer Kabel sind
schon verlegt. Der Bau des neuen Schalthauses liegt in den letzten
Zügen, und die Gasversorgung ist vorbereitet. Ziel der Modernisierung
ist, den C02-Ausstoß der Rheinland Raffinerie zu reduzieren, die
lokale Luftqualität zu verbessern und die Wettbewerbsfähigkeit des
Standorts langfristig zu sichern – auch im Hinblick auf die
Arbeitsplätze in der Region. Raffineriedirektor Dr. Marco Richrath
sagte bei einer Pressekonferenz mit anstehender Baustellenbegehung:
„Wir sind hier, um zu bleiben.“ Die Shell engagiere sich in der
Etablierung neuer Energieträger und sei offen gegenüber neuen
Kundenwünschen.

Der Betrieb des Kraftwerks soll ab dem Jahr 2021 aufgenommen werden.
Nachdem im Juli 2019 die vorzeitige Baugenehmigung für das Projekt
erteilt worden war, konnte Shell mit den Arbeiten beginnen. Das
Kraftwerk entsteht auf dem Platz der alten, bereits zurückgebauten
Kühltürme. 7.000 Kubikmeter Erde wurden bewegt, die Vorbereitungen
für Gasversorgung und Elektroinstallationen vorangetrieben, der
Rohbau des Schalthauses errichtet und mit dem Boilerfundament
begonnen. Dank einer Umstellung von Öl- auf Gasbefeuerung verringern
sich die Emissionen des Kraftwerks, etwa der Ausstoß von CO2 und vor
allem Schwefeloxiden, in Köln-Godorf erheblich. Hinzu kommen weitere
technische Verbesserungen für mehr Prozesssicherheit und Effizienz.
Auch die Geräuschentwicklung geht zurück, da die neuen Kessel, im
Gegensatz zu den alten, in einem Kesselhaus installiert werden. „Wir
werden hörbar den Lärm reduzieren“, erklärte Projektleiter
Johannes Fuchs. Damit will die Shell sich als „guter Nachbar“
präsentieren.

Ab 2021 sollen die neuen gasbefeuerten Kessel schrittweise in Betrieb
genommen werden, um Dampf für die Raffinerieprozesse sowie Energie zu
erzeugen. Die Modernisierung des Godorfer Kraftwerks ist jedoch nicht
das einzige aktuelle Projekt zur Ausrichtung auf die Zukunft in der
Raffinerie. Shell baut am Standort Wesseling außerdem die bis dato
weltweit größte Wasserstoff-Elektrolyse-Anlage. „Wir wollen nicht
warten, bis der Kampf um die beste Technologie entschieden ist“,
sagte der ehemalige Raffinerie-Direktor und heutige Shell Deutschland
Chef Dr. Thomas Zengerly. „Und auch der traditionelle
Verbrennungsmotor hat lange noch nicht ausgedient.“ Shell bekenne
sich zu den Pariser Klimazielen, aber die Energiewende dürfe nicht zu
einer gespaltenen Gesellschaft führen.

Redakteur/in:

Michael Offizier aus Köln

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