Endlich fertig
Flüchtlinge beziehen ehemaliges Bonotel in Marienburg

Die ehemaligen Hotelzimmer sind fast im Originalzustand erhalten geblieben. | Foto: Surmann
  • Die ehemaligen Hotelzimmer sind fast im Originalzustand erhalten geblieben.
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Marienburg - (ks). Wo Ende der 90er-Jahre Christoph Daum in einer Lebenskrise
ein vorläufiges Zuhause gefunden hatte, finden Flüchtlinge eine
Unterkunft. Das ehemalige Bonotel in Marienburg wurde von der Stadt
2014 in einem Versteigerungsverfahren für 5,8 Millionen Euro erworben
und für die Unterbringung von Flüchtlingen hergerichtet. Eigentlich
wollte man schon 2015 fertig sein, doch als man sich das Gebäude
näher ansah, konnte der Zeitplan nicht mehr eingehalten werden.

„Erst einmal mussten wir feststellen, dass der Brandschutz völlig
unzureichend war“, berichtete Josef Ludwig, Leiter des Kölner
Wohnungsamtes. „Als dann noch ein Wasserrohrbruch passierte, mussten
wir weiter feststellen, dass sämtliche Wasserleitungen ausgetauscht
werden mussten.“ Die Kosten summierten sich schließlich auf 9,2
Millionen Euro, fertig wurde man erst im Jahr 2017. „Wir haben uns
das auch anders vorgestellt, aber ein Versteigerungsobjekt kann man
nicht vorher auf Herz und Nieren prüfen“, so Josef Ludwig. Bei
einer Nutzung des Genäudes über 20 Jahre ergibt sich laut
städtischer Berechnung dennoch ein wirtschaftlicher Vorteil von 6,5
Millionen Euro.

Die Stadt musste auch einige bauliche Veränderungen vornehmen, die
Küche wurde komplett erneuert, es wird dort nicht gekocht, sondern
von einem Caterer geliefertes Essen warm gemacht. Die Zimmer wurden
nahezu im Originalszustand belassen, Sozialräume und ein Raum für
das Bewachungsunternehmen wurden eingerichtet. Maximal 150
Flüchtlinge darf die Stadt in den 93 Zimmern unterbringen, in der
Regel werden die Räume doppelt belegt, „wer ein besonderes
Ruhebedürfnis hat, etwa wegen Schule oder Ausbildung, bekommt ein
Einzelzimmer.“ Die Stadt rechnet mit einer durchschnittlichen
Verweildauer von sechs Monaten. Die Bewohner kommen aus der
Katastrophenschutzeinrichtung an der Boltensternstraße, die jetzt
ihrem ursprünglichen Zweck wieder dienen kann.

An das Hotel erinnern noch der Rezeptionsbereich und der verspiegelte
Eingang zur Piano-Lounge, über deren Eingang eine nostalgische
Neon-Leuchtschrift hängt. Ob man die abnehmen sollte, daran scheiden
sich noch die Geister, das Piano allerdings hat inzwischen einen neuen
Besitzer.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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