Ärger über Straßenstrich
Frauen klagen über Belästigungen und Müll am Robinienweg
Rondorf - (sb). Sie führe ihre Hunde regelmäßig im Grüngürtel im Bereich
Robinienweg und Kalscheurer Weiher aus, schreibt eine Bayenthalerin in
einem Brief an die Lokalpolitiker Karl-Heinz Daniel (FDP) und
Katharina Welcker (CDU). „Leider ist die Situation dort aufgrund der
Ausübung der Prostitution und des ebenfalls dort etablierten
„Schwulenstrichs“ als Frau inzwischen höchst unangenehm“,
beschreibt sie.
Straßenprostitution gibt es am Robinienweg wie auch an der Brühler
Landstraße und umliegenden Gebieten schon sehr lange. Aufgrund von
Bürgerbeschwerden wurde 2011 die Sperrbezirksverordnung neu geregelt
und die Ausübung des Gewerbes auf den Zeitraum zwischen 20 und 6 Uhr
beschränkt. Diese Zeiten würden aber nicht eingehalten, so die
Bayenthalerin. Mehrfach sei sie schon Zeugin geworden, dass die
sexuellen Tätigkeiten dort nicht nur nachts, sondern auch tagsüber
praktiziert würden, berichtet sie und schildert verschiedene
Vorfälle. „Leider begleitete mich mein 12-jähriger Sohn bei letzt
genanntem Tag, als wir um 16 Uhr nichts ahnend den Waldweg
beschritten. Die Folgen möchte ich nicht weiter diskutieren. Ich bin
schlicht und ergreifend entsetzt. Ähnliche Fälle wurden mir von
anderen Hundehaltern zugetragen“, schreibt sie. Sie sei auch schon
persönlich von zwei jungen Männern belästigt worden, die sie nur
durch ihre beiden Jagdhunde auf Abstand halten konnte, führt sie aus.
Ihren Kindern habe sie strikt verboten, mit dem Fahrrad den
Robinienweg, das Wasserwerkswäldchen oder die Brühler Landstraße zu
nutzen. „Sehr traurig, aber wahr. Schade nur, dass die Stadt weniger
Interesse an Kindern und Jugendlichen als an der legalen Ausübung der
Prostitution zeigt“, schreibt sie.
Auch eine andere Bürgerin richtete einen Brief an Bezirksvertreter
Daniel, um ihr „Missfallen über die Zustände im Gebiet um den
Robinienweg zum Ausdruck zu bringen“. Jeder, der die Situation dort
kenne, vermeide die entsprechenden Wege, meint sie und schreibt.
„Das Verdrängen der normalen Spaziergänger und Radfahrer ist aber
eine hoffentlich von der Stadt unerwünschte Folge dieser
Situation.“ Die Bayenthalerin hatte sich im Juni in der Sache an
Oberbürgermeisterin und das zuständige Dezernat gewandt, auch mit
einem Hinweis die „Hinterlassenschaften“ der Straßenprostitution
wie herumliegende Papiertaschentücher und Kondome, „ohne auf
Verständnis oder Hilfe zu stoßen“, wie sie sagt.
Der Bereich werde intensiv durch die zuständige Ordnungsbehörde
überwacht, mehrfach täglich erfolgten dort Kontrollen bis in die
späten Abendstunden, antwortete die Stadt. Hinweise oder
Feststellungen, dass dort weibliche Passanten von Männern belästigt
werden, sind hier nicht bekannt, so die Stadt. Auch der Polizei Köln
lägen keine vergleichbaren Beschwerden vor, die Örtlichkeit werde
regelmäßig bestreift, antwortete diese auf Anfrage von Daniel.
Karl-Heinz Daniel kündigte an, er wolle die Situation im Herbst im
Beirat des Sperrbezirks thematisieren.
Bürger, die ähnliche Beschwerden haben, können diese an das
Bürgeramt Rodenkirchen richten unter Telefon 0221/ 221-92312 und
92313, oder an die Polizeiwache Rodenkirchen unter Telefon 0221/ 229
5230.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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