Chance auf "neue Mitte"
„für sürth“ informiert zum aktuellen Stand der Planungen
Sürth - (sb). „Im Planungsentwurf der Stadt ist tatsächlich ein Platz
eingezeichnet! Das ist zum ersten Mal, dass nicht wir, sondern das
Stadtplanungsamt mit so etwas kommt. Das ist ein Riesenschritt nach
vorne!“, frohlockte Manfred Giesen, zweiter Vorsitzender von „für
sürth“. Der Bürgerverein hatte in den Pfarrsaal der
Auferstehungskirche geladen, um über den aktuellen Stand der
Gestaltung des Sürther Bahnhofvorplatzes zu informieren.
Die Stadtverwaltung hatte Stellung genommen zu einem Antrag der
Lokalpolitiker, den diese im Januar verabschiedeten. Darin forderten
sie, dass das Bahnhofsareal neu gestaltet werden soll, wenn demnächst
der Investor, der das Grundstück am Bahnhof gekauft hat, mit dem Bau
von zwei Gebäuden beginnt. Schon lange wünschen sich die Sürther
eine „neue Mitte“, einen Platz mit Aufenthaltsqualität. Ihre
Sorge ist, dass sich, wenn erst die beiden neuen Gebäude stehen,
weder Stadt noch KVB dazu bewegen lassen, die Bahnhofsumgebung
ansprechend zu gestalten. Die jetzige Streckenführung und die
Haltestellen der Buslinien 130 und 131 nehmen viel Platz in Anspruch
und verhindern den gewünschten Platz. Den gut hundert Besuchern im
Pfarrsaal, darunter auch Bezirksbürgermeister Mike Homann,
erläuterte Giesen den Planungsentwurf des Stadtplanungsamtes.
Gemeinsam erörterten Bürger und Verein die Pros und Contras. Die von
„für sürth“ entwickelte Idee einer Ringbuslinie, die das
Sürther Bahnhofsgelände entlasten sollte, lehnte die Verwaltung zwar
als „nicht umsetzbar“ ab, hatte aber die Bushaltestellen so
verlegt, dass Freifläche vor dem nördlicheren der geplanten Gebäude
entsteht. Hier einen Platz im städtischen Entwurf eingezeichnet zu
sehen, begeisterte nicht nur Giesen und den Vereinsvorsitzenden Rolf
Bahr. Ganz klar ein Pro! Der vorgesehene neue Standort der Haltestelle
an der Falderstraße mit Aufladestation für die Elektrobusse, die die
KVB einsetzen will, fand jedoch keinen Anklang. „Da ist es viel zu
eng, das funktioniert nicht“, waren sich die Bürger einig. Auch die
Lage der Zufahrt zum P&R-Platz an der Bergstraße fanden sie
ungünstig. Die Zufahrt liegt im Entwurf der Stadt etwa auf Höhe der
Hausnummer 74. Ein wenig nördlicher sei besser für die Anwohner und
die Verkehrssituation auf der Straße, so die Sürther. „Der
Investor muss für seine Gebäude eine Tiefgarage bauen. Etwas
nördlicher könnte eine gemeinsame Zufahrt für Tiefgarage und
Park&Ride entstehen“, warf Homann ein. An der gemeinten Stelle
befindet sich eine private Grünfläche, hier müsste also der
Grundstücksbesitzer mitspielen.
Bis Ende des Jahres müsse die KVB eine Zuwegung zum Parkplatz
gefunden haben, denn ab dann könne der Investor die jetzige sperren.
„Die Zukunft der Fuhrwerkswaage ist keineswegs gesichert“,
erklärte Jochen Heufelder, Gründer des bekannten Sürther
Kunstraums, auf Nachfrage. Der Investor hatte das Grundstück der
Fuhrwerkswaage und die Halle mitgekauft. „Man spricht nicht mit
uns“, bedauerte Heufelder. „Hier muss man Klarheit reinbringen“,
sagte Giesen. Der Investor habe noch keinen Bauantrag gestellt, werde
das aber bald tun und rechne mit einer Baugenehmigung im Laufe des
Jahres, da er im nächsten mit dem Bau beginnen wolle, informierte er.
„Wir kriegen unseren Platz! Aber er ist noch nicht gebaut, wir
müssen weiter kämpfen. Aber zum ersten Mal hat er eine realistische
Chance“, so Giesen. Er wies darauf hin, dass es sich bei dem
städtischen Entwurf noch nicht um eine feststehende Planung handle.
Die Anregungen aus dem Info-Abend will der Bürgerverein dem
Stadtplanungsamt übergeben. Das wird demnächst die Bürger auch zu
einer offiziellen Info-Veranstaltung einladen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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