Deal mit der Stadt
„für sürth“ veranstaltet Bürgerinformation
Sürth - (sb). Die neue Zufahrt zum P&R-Platz am Bahnhof Sürth, die dortige
Bussituation, die Linie 134, der Umzug des Schrotthändlers Theo Steil
in den Godorfer Hafen, das offizielle Ende der Hafenerweiterungspläne
und die finanzielle Forderung der Häfen und Güterverkehr Köln AG
(HGK) - der Bürgerverein „für sürth e.V.“ hatte jede Menge
Themen zu besprechen. Mitte Februar lud er zu einer Bürgerinfo. Über
80 Bürger waren der Einladung gefolgt, der Gemeindesaal der
Auferstehungskirche war bis auf den letzten Platz gefüllt.
Nach der Begrüßung durch Manfred Giesen vom Bürgerverein ging es
zunächst um den P&R-Platz. Der ist seit Ende des Jahres 2018 wegen
Bauarbeiten für eine neue Zufahrt geschlossen. Um den aktuellen
Sachstand zu erfahren, hatten die Sürther Gunther Höhn von der KVB
eingeladen. Mitte März könne man den Platz hoffentlich wieder
öffnen, sagte dieser. Allerdings werde er beschrankt und nur zwischen
6 und 22 Uhr offen sein, informierte er. Die Anlage soll später eine
Parkpalette bekommen, um mehr Stellplätze zu schaffen. Schon dieses
Jahr sollten die Planungen beginnen, so Höhn. In Rahmen dieses neuen
Bauverfahrens könne man die Schranke hoffentlich wieder abschaffen,
sagte er. Die Schranke stieß bei den Bürgern auf Unverständnis, das
auch Höhns Erklärungsversuche nicht ausräumen konnte.
Giesen sprach die Beschwerden über die neue Buslinie 134 an. Der
134er ist seit Dezember im Einsatz, fährt von Sülz über Weiß nach
Sürth und ersetzt auf der Strecke die Linie 130. Der 134er fährt
abends nur bis etwa 18 Uhr, was viele Bürger kritisierten, so Giesen.
„Das ist nicht in Stein gemeißelt. Aber geben Sie uns noch etwas
Zeit“, entgegnete Höhn. Die KVB habe ihre Busleistung im
vergangenen Jahr deutlich erhöht und momentan große Schwierigkeiten
neue Fahrer zu finden, so Höhn. Verspätungen der Linie begründete
er mit Baustellen. „Am Bahnhof Sürth kommt es immer wieder zu
dramatischen Situationen“, sagte Giesen und meinte damit, dass
häufig alle drei Linien, die die Haltestelle anfahren, dort
gleichzeitig eintreffen, was kurzfristig für ein gefährliches
Verkehrschaos sorgt. Höhn erklärte dies mit den baustellenbedingten
Verspätungen. „Da der Bereich umgestaltet werden soll, haben wir
die Haltestellen erst einmal so belassen, wie sie sind“, sagte er.
Die Situation schien er nicht für so gefährlich zu halten.
Nächstes großes Thema war die Umsiedlung des Schrotthändlers Theo
Steil in den Godorfer Hafen. „Wir schlagen vor, den Umzug und damit
die Stadtentwicklung zu unterstützen. Dafür soll der Rat den
Beschluss zur Hafenerweiterung zurücknehmen. Das ist ein Deal mit der
Stadt“, schilderte Klaus Fruhner von der AG Godorfer Hafen. Die
Ansiedlung des Unternehmens im Hafen könne man ohnehin nicht
verhindern, erklärte er. Wichtig sei, die Belastungen für die
Anwohners so gering wie möglich zu halten. Die AG habe eine geeignete
Fläche für die Steil-LKW ausfindig gemacht, so dass diese nicht
durch Wohngebiete fahren müssten, so Fruhner. Die Geldforderung, die
die HKG bei Aufgabe der Hafenerweiterung anmeldet, müsse zunächst
einmal geprüft werden, sagte Fruhner und äußerte Zweifel an der
Berechtigung der Forderung. Manche Bürger zeigten sich besorgt im
Hinblick auf den Umzug des Schrotthandels und lehnten den „Deal mit
der Stadt“ ab. Voraussichtlich im April soll es eine weitere
Bürger-Info geben, wenn die Pläne zur Ansiedlung offen gelegt
werden. „Nur wer dann eine Eingabe macht, kann später noch bei dem
Thema mitreden“, appellierte Giesen an die Bürger, sich
einzubringen. „Wir wollen den Vorgang kritisch und konstruktiv
begleiten“, betonte er.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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