Stühle reparieren, Smartphone einrichten
GAG und SeniorenNetzwerk mit Reparaturcafé

Sie würden sich über ein regelmäßiges Reparaturcafé in Zollstock freuen – Marita Scheeres (links), Linda Olschowka (2.v.r., stehend) und Zollstocker Bürger. | Foto: Broch
  • Sie würden sich über ein regelmäßiges Reparaturcafé in Zollstock freuen – Marita Scheeres (links), Linda Olschowka (2.v.r., stehend) und Zollstocker Bürger.
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Zollstock - (sb). Noch liegen keine kaputten Uhren auf den Tischen, keine
lockeren Stuhlbeine werden angeklebt und keine Löcher in
Lieblingshemden gestopft. Aber die Stimmung ist gut, die etwa 15 Damen
und drei Herren, die zum Infonachmittag in das Seniorenhaus der GAG in
Zollstock gekommen waren, trinken Kaffee und unterhalten sich
angeregt. Im Gemeinschaftraum in der Homburger Straße informierten
GAG und das Seniorennetzwerk Zollstock über ein neues Angebot, das
sie für das Veedel planen: ein Reparaturcafé.

Die Idee: Statt Haushaltsgegenstände des täglichen Gebrauchs bei
Schäden einfach wegzuwerfen, sollen sie hier von Ehrenamtlern
repariert und weiter genutzt werden können. „Wir haben gemeinsam
mit dem Seniorennetzwerk überlegt, ob ein solches Projekt in
Zollstock umsetzbar ist. Bei dieser ersten Veranstaltung wollten wir
Interesse und Bedarf abchecken“, schilderte Linda Olschowka von der
GAG. Das Interesse sei groß, sagte sie. „Der Bedarf ist da. Viele
wünschen sich Hilfe, wenn die Uhr kaputt geht, der Stuhl wackelt und
allgemein, wenn die Alltagsgegenstände kaputt gehen“, meinte auch
Marita Scheeres vom Seniorennetzwerk. Vor allem bei den Smartphones
wäre oft Hilfe vonnöten, erläuterte sie. „Viele sagen: ‚Mein
Handy spielt verrückt!‘ Gerade die Älteren hätten gerne jemanden,
der ihnen die Geräte einrichtet und zeigt, wie sie zu bedienen
sind“, berichtete sie. Noch sei aber nicht entschieden, ob es
wirklich ein Reparaturcafé in Zollstock geben wird, so Olschowka.
„Wir müssen auch erst klären, wer welche Ressourcen hat, welcher
Ehrenamtler was anbieten kann“, erklärte sie.

Elektrische Haushaltsgeräte, die auch immer mal wieder gerne
streiken, dürften jedoch nur von einem Fachmann repariert werden,
nicht von einem Bastler, betonte Wolfgang Kettmus, GAG. Die Menschen
wüssten oft gar nicht, welches Potential sie hätten, meinten er,
Olschowka und Scheeres. „Die Damen können fast alle gut nähen und
stricken. Einen Knopf annähen und ein Loch stopfen ist für sie kein
Problem“, beschrieb Kettmus. Andere wiederum seien froh, wenn ihnen
hierbei geholfen würde. Außerdem soll das Reparaturcafé die
Kommunikation und die sozialen Kontakte im Veedel fördern. „Wir
hätten auch gerne junge Leute dabei, die haben noch einmal andere
Fähigkeiten. Es soll ein generationsübergreifendes Projekt sein“,
sagte Kettmus. „Es wäre sehr schön, wenn es zustande käme. Aber
man muss es wachsen lassen, damit es auf gesunden Beinen steht. Die
Leute müssen es mitgestalten können“, so Scheeres.

Das nächste Vortreffen für ein Reparaturcafé in Zollstock findet am
Samstag, 23. Juni, statt. Von 14 bis 16 Uhr im Gemeinschaftsraum in
der Homburger Straße 17.

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RAG - Redaktion

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