Jugend-Projekt in Godorf
Graffiti und ganz legal
Hermann Zimmermann ist begeistert. An „seiner Mauer“ an der Straße An der alten Mühle prangt von Weitem sichtbar moderne Kunst. Jugendliche haben die Wand mit einem Graffiti neu gestaltet.
von Stephanie Broch
Godorf. Der Hauseigentümer hat die Rückwand seiner Grundstücksmauer für ein Graffiti-Projekt mit Jugendlichen zur Verfügung gestellt. „Da bin ich kein Risiko eingegangen. Die Mauer war vorher sehr schäbig, grau und hässlich beschmiert. Jetzt sieht sie toll aus, das ist wirklich gut gelungen“, freut er sich.
Statt Schmierereien sind hier nun Motive aus dem Ort zu sehen: unter anderem der Rhein, ein Schiff, die Türme von Shell, Fackeln von Shell, die Stadtbahn, die Godorfer Mühle und das Emblem der Sebastianus Schützenbruderschaft. Das Graffiti haben rund zehn Jugendliche aus Godorf Ende Oktober an die 40 Meter lange und zwei Meter hohe Wand gesprüht. „Das war richtige harte Arbeit. An nur einem Tag haben sie 80 Quadratmeter Mauer besprüht. Alle haben sich super eingebracht, es war ein wirklich tolles Gemeinschaftsprojekt“, berichtet Johannes Guerreiro.
Guerreiro ist Mitarbeiter des Jugendkulturprojektes „Treff im Truck“ der SKM Köln und hatte die künstlerische Leitung bei dem Graffiti-Projekt. Das fand im Rahmen der Stadtverschönerung statt und wurde von der Bezirksvertretung finanziert.
Guerreiro entwarf den Schriftzug „Welcome to Godorf 50997 G-Town“, die Jugendlichen entwickelten Motiv-Ideen unter dem Motto „Was verbindet ihr mit eurem Stadtteil?“
Einige Details, wie die leuchtend gelben Fackeln über den Shell-Türmen, das gelbe Ortsschild, die rote Stadtbahn und die knallroten Domspitzen – der steht zwar nicht in Godorf, gehört aber zu Köln und Godorf zu Köln – stechen im vorwiegend in Blautönen gehaltenen Graffiti besonders hervor.
Vor rund einem Jahr waren Bezirksbürgermeister Manfred Giesen, Bündnis 90/Die Grünen, Bezirksvertreter und Vertreter der Verwaltung in Godorf unterwegs, um zu schauen, an welchen Ecken sich der Ort mit Mitteln aus der BV verschönern lassen könnte. Die Finanzierung des Graffiti-Projektes beantragten die Godorfer Schützen. Alle Fraktionen stimmten dem Projekt zu, was fortan federführend von BV-Seite von Mirco Hertel, SPD, begleitet wurde. 2500 Euro kostete die Verschönerungsaktion. Mittlerweile wurde die „neue Mauer“ offiziell eingeweiht, alle – Bezirksbürgermeister, Lokalpolitiker, Schützen und Godorfer Bürger – zeigten sich angetan vom professionellen Graffiti, das nun KVB-Gäste in Godorf willkommen heißt.
Redakteur/in:EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln |
Kommentare