Eltern sorgen für Verkehrschaos
Grundschüler appellieren mit Schildern an die Eltern
Bayenthal - (sb). Müllwagen, Baulaster, Lieferfahrzeuge, SUVs - alle drängeln
sich am frühen Morgen durch die Cäsarstraße, die Schillerstraße
und die Hebbelstraße. Autos parken auf Gehwegen, auf denen Kindern
mit ihren Rollern zur Schule fahren, anderen parken im Halteverbot vor
den Schulen und wenden - eine absolut unübersichtliche Situation,
gefährlich für die Schulkinder.
In der Cäsarstraße liegen zwei Grundschulen am selben Standort: die
Franziskusschule mit rund 200 Schülern und die
Maria-Sibylla-Merian-Gemeinschaftsgrundschule mit 300 Schülern. „Es
ist immer sehr stressig vor der Schule, nicht zuletzt, weil viel zu
viele Eltern ihre Kinder mit Autos bis direkt vor die Schule bringen
anstatt sie ein paar Meter weiter im Wohngebiet aussteigen und den
Rest zu Fuß gehen lassen“, schilderte Barbara Goodworth, Leiterin
der Franziskusschule. In der dritten Schulwoche sei die Situation
zwischen Elternlotsen und uneinsichtigen Eltern eskaliert, weswegen
die Elternpflegschaft kurzfristig eine Aktion organisiert habe, sagte
sie. Daher standen frühmorgens Grundschüler mit Schildern Spalier
und empfingen die Eltern mit Botschaften wie „Nicht halten oder
parken“, „keine Auto-Zone“, „mehr Rücksicht für uns“.
Die Cäsarstraße ist im Bereich der Schulen gesperrt, so dass
Autorfahrer wenden müssen, was die Situation noch unübersichtlicher
macht. Trotz des geltenden Halteverbotes parken Eltern dort und
steigen sogar aus. Seit einem Jahr haben Mütter und Väter beider
Schulen gemeinsam einen morgendlichen Lotsendienst eingerichtet, um
für mehr Sicherheit zu sorgen. „Das hilft, aber dennoch ist es hier
immer chaotisch und unübersichtlich und es ist schwierig, die Eltern
direkt anzusprechen“, beschrieb Erik Strub, dessen Kinder die
Gemeinschaftsgrundschule besuchen beziehungsweise besuchten. Strub
beschäftigt sich seit Jahren mit der Verkehrssituation vor den
Schulen. Er hat auch die Stadtverwaltung angeschrieben, geschehen ist
aber nichts. Seit dem Frühsommer gestaltet sich die Situation auf der
Cäsarstraße noch schwieriger durch eine Baustelle auf Höhe der
Hebbelstraße. Seitdem ein Baustellenfahrzeug eine Radfahrerin an der
Ecke zur Bonner Straße anfuhr und dabei verletzte, sind die Eltern in
Alarmbereitschaft. Die Lokalpolitiker griffen das Thema auf und
forderten die Verwaltung per Dringlichkeitsantrag auf, noch vor den
Sommerferien Maßnahmen für mehr Sicherheit - außer dem temporären
Zebrastreifen - zu prüfen. Das ist bisher nicht geschehen. Nun soll
es Ende September einen Ortstermin mit Bezirksbürgermeister Manfred
Giesen, Schulen und Fachverwaltung geben. „Das ist gut, aber ich bin
ehrlich gesagt entsetzt, wie lange es in Köln dauert, bis es zu so
einem Termin kommt, wenn doch sogar die Bezirksvertretung ihn mit
Dringlichkeit fordert“, meinte Strub.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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