Rodenkirchen/ Godorf:
Hauptschulzug an der Realschule
RODENKIRCHEN/ GODORF - (sb). Im kommenden Schuljahr wird die einzige Hauptschule im
Stadtbezirk keine Fünftklässler mehr aufnehmen. Im Sommer beschloss
der Rat, die Hauptschule Ringelnatzstraße auslaufend zu schließen.
Aber: Wohin können die Schüler im Kölner Süden dann gehen, die
weiterhin eine Hauptschule besuchen wollen? Die Alternativen hießen
bisher: die Hauptschule am Großer Griechenmarkt oder eventuell die
Wesselinger Hauptschule. Beides ist mit langen Fahrtwegen verbunden.
Jetzt ist eine neue Lösung in Sicht: Die Godorfer Realschule will
einen Hauptschulzweig einrichten. „Das wäre eine Möglichkeit, die
prekäre Situation zu lösen. Dann können die Schüler weiter eine
Hauptschule im Bezirk besuchen“, erläuterte Michael Roske,
Schulleiter der Johann-Gutenberg-Realschule. Der Plan: Die Schüler
besuchen gemeinsam die fünfte und sechste Klasse, danach entscheidet
die Klassenkonferenz, für welchen Bildungsgang der Schüler geeignet
ist. „Das ist auch heute schon der Fall. Manche unsere Schüler
wechseln nach der sechsten Klasse auf das Gymnasium, manche auf die
Hauptschule“, schilderte Roske. Die vierzügige Schule würde dann
drei Realschulzüge und einen Hauptschulzug anbieten. Dafür wären
genügend Räumlichkeiten und Personal vorhanden.
Auf die Idee kam Roske. „Es wäre eine Hilfe für die Schüler und
ebenfalls für uns, denn wir müssen auch schauen, wo wir unsere
Schüler unterbringen, die nach der Erprobungsstufe auf die
Hauptschule gehen“, sagte er. Er beruft sich dabei auf das
Schulgesetz NRW, das vor zwei Jahren dahingehend verändert wurde,
dass der Schulträger einer Realschule einen Hauptschuljahrgang ab
Klasse 7 einrichten kann, insbesondere, wenn eine öffentliche
Hauptschule in der Gemeinde oder im Gebiet nicht vorhanden ist. Dieser
Fall, so Roske, sei mit dem Auslaufen der Hauptschule in Rodenkirchen
eingetreten. „Auf unserer Schulkonferenz haben sich alle dafür
ausgesprochen“, berichtete er. Die Lehrer sollten entsprechende
Fortbildungen erhalten, wenn das Modell umgesetzt werden darf. Dies
muss die Stadt Köln als Schulträger bei der Bezirksregierung Köln
beantragen.
Die Idee stellte Realschul-Konrektor Andreas Koch auf dem zweiten
bezirksinternen „Schulgipfel“ vor, der Mitte Dezember stattfand.
Roske war aus Krankheitsgründen verhindert. An der Runde nahmen
Vertreter des städtischen Amtes für Schulentwicklung, die Leiter der
weiterführenden Schulen des Bezirks, Grundschullehrer und
Bezirksvertreter teil. Der Vorschlag stieß auf große Zustimmung,
teilte Bezirksbürgermeister Mike Homann, mit. „Ich bin sehr
dankbar, dass Schule sich so einbringt, um eine Lösung für den
Bezirk zu finden. Das ist grandios“, zeigte er sich begeistert.
Stimmt die Bezirksregierung zu, könnte es im Schuljahr 2018/19
losgehen mit dem Hauptschulzug in Godorf. „Das würde zeitlich
passen, weil es dann keine 7. Klasse mehr an der Ringelnatzstraße
gibt“, beschrieb Roske. Im Februar wird Agnes Klein die Realschule
besuchen, Schulleiter und Kollegen wollen der Schuldezernentin dann
das Konzept vorstellen. Sie hoffen auf Zustimmung und auf die
Genehmigung durch die Bezirksregierung. „Die Schule bleibt aber in
jedem Fall eine Realschule“, betonte Roske.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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