Im Wi(e)derstreit
Heribert Hirte veranstaltet Ortstermin
MESCHENICH - Seit Jahrzehnten wird die Ortsumgehung Meschenich mit Anschluss zur
A4 am Eifeltor gefordert. Es wird noch Jahre dauern, bis der erste
Spatenstich erfolgt. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Heribert Hirte
brachte bei einem Ortstermin nun die verantwortlichen Planer vom
Landesbetrieb Straßen.NRW, Lokalpolitiker und Vertreter von
Bürgerinitiativen zusammen, um die räumlichen Gegebenheiten vor Ort
zu diskutieren.
Der Landesbetrieb befürwortet weiterhin seine Variante 1 über die
Brühler Landstraße, die die Höninger Bürger ablehnen. Die Variante
4, die Hirte, Lokalpolitiker und die Bürger aus dem Kölner Süden
bevorzugen, gilt dem Landesbetrieb als zu teuer und wird auch von der
Stadt Hürth abgelehnt. An dem Ortstermin und anschließenden
Gespräch beteiligten sich auch Herbert Verbrüggen und Manfred Siry
als Hürther Vertreter aus Rat und Verwaltung.
Heribert Hirte als einladender Politiker forderte: „Das, was
beschlossen ist, muss so schnell wie möglich gebaut werden.“ Die
Lokalpolitiker wünschen sich eine Entkoppelung der Ortsumgehung und
des nördlichen Anschlusses am Eifeltor, damit Variante 4 über die
Kreisstraße 27 weiter möglich bleibt. Der Landesbetrieb
Straßen.NRW, vertreten durch Bernd Egenter und Frank Laufenberg,
vertritt weiterhin die Variante 1 nach Priorität. Mit 12,6 Millionen
Euro Kosten sei sie die preisgünstigste und umweltschonendste
Alternative. Die Bundesstraße könne lediglich parallel zur
Kreisstraße ohne deren Umwidmung geführt werden. Ein Reiterhof, der
um seinen Anschluss an das Reitwegenetz bangt, erhalte Zugang mit
einer Brücke über die Straße.
Nach dem Ortstermin äußerten sich auch die Hürther Gäste, über
„deren Territorium“ die Variante 4 führt, die die Stadt Hürth
ablehnt. „Grundsätzlich als Stadt Hürth unterstützen wir die
Ortsumgehung Meschenich“, sagte Manfred Siry, der Leiter des
Planungsamtes der Stadt Hürth. Allerdings lehne Hürth die Variante 4
aus zwei Gründen ab. Erstens werde Verkehr auf Hürther Stadtgebiet
aufgefangen. Zweitens wolle man das Gebiet seit zehn Jahren gewerblich
nutzen. Möglich wäre auch ein Umzug des Kölner Großmarktes an
diesen Standort. Nach dem Bau einer Bundesstraße könne man das
Gebiet aber nicht mehr erschließen.
Herbert Verbrüggen, Vorsitzender des Hürther Planungsausschusses,
äußerte Verständnis für die Verärgerung der Höninger, erklärte
die vermutete Steigerung des Verkehrs zum „Nullsummenspiel“:
„Die Belastung wird nicht weniger und auch nicht mehr.“
Zur weiteren Prozedur erklärte Bernd Egenter von Straßen.NRW, dass
die Planungsunterlagen auf dem Dienstweg zum Bundesverkehrsministerium
gehen. Die endgültige Linienführung werde bestimmt vom Ministerium.
Redakteur/in:Michael Offizier aus Köln |
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