Grundstück und Mitglieder gesucht
„Hof der Familie“ veranstaltet Infoabend
Rondorf - (sb). Eine junge Familie aus Weidenpesch sucht eine Gemeinschaft,
weil die eigenen Eltern weit weg leben. Eine ältere Dame aus
Rodenkirchen, deren Sohn im Ausland wohnt, sucht eine verbindliche
Gemeinschaft. Auch ein kinderloses Ehepaar aus Meschenich, das bald
Goldhochzeit feiert, möchte nicht alleine im eigenen Haus alt werden.
Zum Infoabend der Genossenschaft „Hof der Familie“ zu ihrem
Mehrgenerationenwohnprojekt in Rondorf waren ganz unterschiedliche
Menschen aus dem gesamten Stadtgebiet gekommen, aber alle haben etwas
gemeinsam: Sie wollen in einer Gemeinschaft leben.
#infobox
Das wurde bei der Vorstellungsrunde schnell klar. Genau das will die
Genossenschaft „Hof der Familie“ schaffen. „Wir möchten in
einer verbindlichen und bunt gemischten Nachbarschaft leben, in der
man sich hilft, zusammen Dinge macht, aber in der sich auch jeder
zurückziehen darf“, beschrieb Karl Josef Würth vom Vorstand. Zum
dritten Mal hatte die Genossenschaft eingeladen, um ihr ihr Projekt
vorzustellen. Rund 35 bis 50 barrierefreie Wohnungen unterschiedlicher
Größe will sie bauen, 30 Prozent davon geförderter Wohnungsbau.
Gemeinschafts- und Begegnungsflächen soll es geben, ein Café, ein
Gästeapartment, eine Kita, vielleicht einen Garten. „Das Ganze soll
einen Hofcharakter haben, das passt zur Idee und zu Rondorf“,
schilderte Würth. Denn klar ist: Der „Hof der Familie“ soll in
Rondorf entstehen. „Hier gibt es eine aktive Dorfgemeinschaft und so
viel Tolles, wir wollen im Veedel bleiben“, sagte Würth. Wer bei
dem Projekt dabei sein möchte, muss Mitglied in der Genossenschaft
werden.
Man zahlt ein Eintrittsgeld und erwirbt einen Pflichtanteil. Dadurch
wird man Miteigentümer und hat Wohnrecht und kann eine Wohnung
mieten. „Wir können derzeit noch keine Zahlen nennen, da wir noch
nicht wissen, wo die Mieten liegen werden. Wir haben noch kein
Grundstück und es dauert noch eine Weile, bis die Wohnungen
stehen“, informierte Würth. Zur Orientierung verweist die
Genossenschaft auf Zahlen des Amaryllis-Mehrgenerationenwohnprojektes
in Bonn. Hier zahlen die künftigen Bewohner ein Eintrittsgeld von 100
Euro, bringen Einlagen von voraussichtlich 650 Euro pro Quadratmeter
für freifinanzierte und 350 Euro pro Quadratmeter für WBS-Wohnungen
ein. Daneben sind rund 12 Euro Miete pro Quadratmeter zu zahlen, bei
WBS 8,20 Euro, inklusive Nebenkosten.
„Da ist ja doch recht viel, wenn man, um die Anteile zu kaufen,
vielleicht einen Kredit aufnehmen und zurückzahlen muss und
zusätzlich die Miete“, meinte eine Besucherin. „Wir haben am
Markt eine schwierige Situation und die Mitanleger haben ein hohes
Mitsprachrecht“, erläuterte Würth. Die Anteile kann der Erwerber
vererben oder verkaufen. Ursprünglich habe man das Projekt 2023
fertig stellen wollen, so Würth, aber noch hat die Genossenschaft
kein Grundstück. „Sehr wahrscheinlich können wir eine Fläche im
geplanten Neubaugebiet Rondorf-Nordwest bekommen. Aber wir haben noch
keinen Vertrag unterschrieben und es kommt auf den Grundstückspreis
an“, teilte Marion Volkmar, ebenfalls vom Vorstand der
Genossenschaft, mit. „Wir sind auch in Verbindung mit dem
Liegenschaftsamt der Stadt und mit privaten Grundstücksbesitzern“,
so Würth.
Nicht nur ein Grundstück, auch weitere Mitglieder suchen er, Volkmar
und ihre Mitstreiter dringend. Genossenschafterin Lisa Link erklärte
beim Infoabend das Aufnahmeverfahren. „Wir beißen nicht“, lachte
sie. Allerdings suche man im Momente vor allem junge Familien, da die
meisten in der Genossenschaft über 50 seien. „Unser Ziel ist aber
ein Mehrgenerationenwohnen“, sagte sie.
Weitere Information über die Genossenschaft „Hof der Familie“ und
das Mehrgenerationenwohnprojekt unter
www.hdf-eg.koeln.
Interessenten können sich melden unter der E-Mail
info@hdf-eg.koeln
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.