Einwendungen bis Oktober möglich
Infoabend von „für sürth“

Bei dem Infoabend von „für sürth“ – hier im Bild Manfred Giesen vom Verein – wollte der Verein vor allem über die Möglichkeit von Einwendungen informieren. | Foto: Broch
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Sürth - (sb). Der Metallrecyclingbetrieb Theo Steil will vom Deutzer Hafen
in den Kölner Süden ziehen. Im vergangenen Herbst beantragte die
GmbH bei der Bezirksregierung Köln die Genehmigung für den Bau einer
Anlage zur Lagerung und Verwertung von Metallschrott und gefährlichen
Abfällen sowie einer Kleinkläranlage auf dem Gelände des Godorfer
Hafens nahe der Sürther Aue. Anwohner aus Sürth und Godorf
befürchten eine hohe Belastung unter anderem durch erheblichen Lärm
durch die Metallzerkleinerung, durch Staub und durch zusätzlichen
Lkw-Verkehr. Mittlerweile gründete sich eine „Anliegergemeinschaft
Sürther Aue“ mit derzeit rund 70 Mitgliedern. Seit August liegen
die Pläne des Schrotthändlers offen, noch bis zum 11. Oktober
können Bürger Einwendungen einbringen. Das war Hauptanlass für den
Bürgerverein „für sürth“, einen Infoabend zu diesem Thema zu
veranstalten.

„Es geht nicht darum, die Ansiedlung von Steil zu verhindern,
sondern darum, sie kritisch zu begleiten“, sagte Manfred Giesen von
„für sürth“. Dafür seien die Eingaben äußerst wichtig, um
weiterhin mitreden zu können, erläuterte er. Um Fragen der Bürger
zu klären, hatte der Verein den Rechtsanwalt Jan Sommer eingeladen.
Dieser informierte, dass jeder Bürger, auch Gruppen und Initiativen,
unabhängig vom Wohnort Eingaben machen können. Klagen dürften
jedoch nur Anlieger, so Sommer. Ganz wichtig: „Nur wer eine Eingabe
gemacht hat, hat beim Erörterungstermin Rederecht“, betonte der
Rechtsanwalt. Dieser Termin, bei dem über Einwendungen und
Stellungnahmen verhandelt wird, findet am 17. Dezember in Sürth
statt. „Die Bezirksregierung wird wohl Anfang des kommenden Jahres
entscheiden, dann kann Steil anfangen zu bauen“, schilderte Giesen.

Der Schrotthändler muss seinen Standort in Deutz bis Ende 2020
verlassen, um Platz für ein Neubaugebiet zu machen. Im Anschluss
beschrieb Frank Eigen von Theo Steil die Pläne des Unternehmens.
Diese waren den Bürgern auch bereits in einer früheren Veranstaltung
vorgestellt worden. „Alle Lärm- und Staubemissionen und
umwelttechnischen Auswirkungen wurden geprüft und halten den
Anforderungen stand“, versicherte Eigen auf die Fragen der besorgten
Bürger. Man bewege sich nur in der gemieteten Fläche, sagte er. Das
Grundstück gehört der Häfen- und Güterverkehr AG Köln, der
Mietvertrag mit Steil läuft seit Juli, zunächst für fünf Jahre.
Mehrfach wurden die langen Betriebszeiten kritisch hinterfragt. Diese
liegen werktags von 6 bis 22 Uhr, für die besonders lauten Maschinen
von 7 bis 20 Uhr. „Der Samstag soll nur als Kompensationstag zur
Verfügung stehen, wenn unter der Woche etwas auffällt. Dazu kam es
in den letzten fünf Jahren in Deutz nicht“, erklärte Christian
Satlow, Geschäftsführer von Steil. Er betonte, dass die
Betriebszeiten die gleichen seien wie in Deutz. Selbstverständlich
gäbe es ein Brandschutzkonzept und Pläne für Problemsituationen wie
Hoch- und Niedrigwasser, teilte er mit.

Weiteres Thema waren die LKW-Stellplätze. Hierfür würde Steil gerne
ein Grundstück von Lyondellbasell in Immendorf nahe der Kerkrader
Straße kaufen, Gespräche hierzu laufen derzeit. Die
„Anliegergemeinschaft Sürther Aue“ glaubt, die Ansiedlung des
Schrotthändlers im Godorfer Hafen doch möglicherweise verhindern zu
können, wie ihr Initiator und Sprecher Gerd Conrads mitteilte, und
wird dieser Möglichkeit nachgehen.Bis einschließlich 11. Oktober
können Einwendungen schriftlich oder per E-Mail eingereicht werden
unter Einwendungen54@bezreg-koeln.nrw.de oder
Mike.Homann@stadt-koeln.de

Am 17. Dezember findet der Erörterungstermin statt. Wer eine
Einwendung abgegeben hat, wird dazu eingeladen. Die Erörterung findet
im Gemeindesaal der Evangelischen Kirchengemeinde in Sürth
(Auferstehungskirchweg 7) statt. Beginn der Veranstaltung ist um 10
Uhr.

Bei dem Infoabend von „für sürth“ – hier im Bild Manfred Giesen vom Verein – wollte der Verein vor allem über die Möglichkeit von Einwendungen informieren. | Foto: Broch
Der Metallrecyclingbetrieb Theo Steil muss bis Ende 2020 seinen Standort in Deutz verlassen und will in den Godorfer Hafen ziehen. | Foto: Broch
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