Gutes Zusammenleben ist das Ziel
Initiative bereitet sich auf Geflüchtete vor

Julia Möller (v.l., Stadt Köln, zuständig für ehrenamtliche Geflüchtentenarbeit im Bezirk), Helga Heile, Annette Kolschewski und Elisabeth Kalb gehören zu dem Kern der Initiative. | Foto: Broch
  • Julia Möller (v.l., Stadt Köln, zuständig für ehrenamtliche Geflüchtentenarbeit im Bezirk), Helga Heile, Annette Kolschewski und Elisabeth Kalb gehören zu dem Kern der Initiative.
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Zollstock - (sb). Voraussichtlich Ende des Jahres werden rund 120 Menschen in
die neuen Unterkünfte für Geflüchtete am Kalscheurer Weg ziehen.
„Die Hälfte davon sind Kinder. Es kommen hauptsächlich Familien,
die auch schon einige Zeit im Kölner Süden leben, in der Ringstraße
in Rodenkirchen“, erklärten Annette Kolschweski und Elisabeth Kalb
von der Initiative „Zusammen in Zollstock“, kurz Zuzo. Die
Initiative stellte sich beim Zollstocker Kulturwochenende erstmals der
Öffentlichkeit vor.

„Als die Stadt bei einer Veranstaltung über die neuen Unterkünfte
informierte, waren einige Rechte dort, die heftig Stimmung machten
gegen Geflüchtete. Daraufhin haben wir gesagt, dem wollen wir etwas
entgegensetzen, wir machen einen runden Tisch, wir wollen hier gut
zusammenleben“, schilderte Kolschewski. Die besagte
Infoveranstaltung fand im Mai 2018 statt. Zollstocker Bürger,
Kirchen, Vereine, Schulen und Parteien gründeten daraufhin gemeinsam
die Initiative. Zwischen 10 und 20 Menschen treffen sich gut einem
Jahr einmal im Monat, um die Ankunft der neuen Nachbarn vorzubereiten.
„Zunächst haben wir ziemlich ins Blaue geplant, weil wir nicht
wussten, wer kommt. Jetzt wissen wir das genauer, haben eine Gruppe
für Öffentlichkeitsarbeit gebildet, eine für Ressourcen und
Finanzen, wir wollen Hausaufgabenbetreuung anbieten, gerne etwas mit
Musik wie Trommeln oder einen interkulturellen Chor“, berichtete
Kalb.

Allgemein möchte man den neuen Nachbarn beim Ankommen im Veedel
helfen und das Zusammenleben mit den Zollstockern mitgestalten. „Es
ist uns wichtig, Projekte nicht nur für die Geflüchteten anzubieten,
sondern für alle, die im Veedel leben“, sagte Kolschewski. So
hoffen die „Zuzos“, ein rund zweijähriges Zirkusprojekt für alle
Kinder in Zollstock umsetzen zu können. Eine Theaterpädagogin dafür
haben sie schon gefunden, es fehlt allerdings noch das nötige Geld.
Auch weitere Unterstützer könne die Initiative gut gebrauchen, so
Kolschweski und Kalb. „Jeder kann bei uns mitmachen und wer Ideen
hat, bitte gerne melden“, meinte Kolschweski. Für die
ehrenamtlichen Helfer soll es Info- und Fortbildungsveranstaltungen
geben.

Am Kalscheurer Weg gegenüber des Südfriedhofs baut die Stadt vier
Fertighäuser mit 30 abgeschlossenen Wohneinheiten und maximal 144
Plätzen. Drei der vier Gebäude sind fertiggestellt, das vierte soll
spätestens Mitte Oktober fertig werden. Im Anschluss wird der
Außenbereich gestaltet. Ursprünglich sollten die temporären
Unterkünfte bereits vor zwei Jahren fertig sein. Wegen Verzögerungen
im Vergabeverfahren für die einzelnen Bauleistungen habe mit dem Bau
der Häuser aber später als geplant begonnen werden können, teilte
die Verwaltung auf eine Anfrage der SPD-Fraktion mit.

Wer sich bei „Zusammen in Zollstock“ engagieren möchte, kann die
Initiative unter der Adresse
info@zuzo.koeln erreichen
oder zu den Treffen kommen. Diese finden jeden dritten Montag im Monat
ab 19 Uhr im Pfarrsaal der Gemeinde Zum Heiligen Geist
(Zollstockgürtel 33) statt. Die Initiative freut sich über jede
Unterstützung.

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RAG - Redaktion

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