Neue Situation für Geflüchtete
Initiative lud zum Plenum zum neuen Flüchtlingshaus

Marina Walch (v.l.), Ellen Behnke und Monika Wilke informierten im Gemeindesaal der Auferstehungskirche zur veränderten Situation durch den Umzug von Geflüchteten in das neue Mehrfamilienhaus in Sürth. | Foto: Broch
  • Marina Walch (v.l.), Ellen Behnke und Monika Wilke informierten im Gemeindesaal der Auferstehungskirche zur veränderten Situation durch den Umzug von Geflüchteten in das neue Mehrfamilienhaus in Sürth.
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Sürth - (sb). „Die Geflüchteten leben jetzt in einem richtigen Wohnhaus
und in einem anderen Stadtteil. Dadurch hat sich Situation sehr
verändert“, schilderte Ellen Behnke von „WiSü – Willkommen im
Rheinbogen e.V.“. Mitte Dezember zogen 74 Menschen in die 15
Wohnungen des Neubaus in Sürth. Die Familien mit Kindern, die das
Mehrfamilienhaus an der Josef-Kallscheuer-Straße bewohnen, lebten
zuvor in städtischen Unterkünften in Rodenkirchen.

WiSü hatte zu einem Plenum im neuen Flüchtlingshaus im Gemeindesaal
der evangelischen Kirche in Sürth geladen. In dem neuen Haus gebe es
keine ganztägige Betreuung mehr wie vorher in den Unterkünften, so
Behnke. „Dadurch sind die Menschen mehr sich selbst überlassen“,
sagte sie. Vom Wohnhaus und den Wohnungen zeigte sie sich sehr
angetan. Im für sie neuen Stadtteil müssten sich die neuen Bewohner
erst einmal orientieren, meinte Behnke. Auch deren Situation an sich
sei eine andere als vor Jahren, führte sie aus. „Sie können schon
Deutsch und haben einen gesicherten Aufenthaltsstatus. Sie bleiben
längerfristig und können sich so anders auf bestehende Angebote vor
Ort einlassen“, sagte Behnke. WiSü will zunächst die veränderten
Bedarfe der Neu-Sürther ermitteln. „Wir werden natürlich
unterstützen, wenn jemand einen Platz im Basketball- oder im
Fußballverein für sein Kind sucht oder für sich einen Kurs oder
Dinge dieser Art. Unsere AGs wollen wir aber nicht im Haus anbieten,
sondern auf dem Gelände von Projekt X. Wir wollen ja nicht Angebote
allein für die Geflüchteten machen, sondern eine Durchmischung
erreichen und die „Ureinwohner“ einbeziehen“, betonte Behnke.

Zum Plenum, zu dem rund 45 Interessierte kamen, hatte WiSü Marina
Walch, Koordinatorin bei der Diakonie Michaelshoven für Sozialarbeit,
geladen. Die Diakonie betreut das Sürther Wohnhaus wie auch die neue
Unterkunft für Geflüchtete in Zollstock. Walch hob ebenfalls die
veränderte Situation hervor. „In Spitzenzeiten haben wir 1.100
Menschen betreut, jetzt sind es noch 200. Das heißt, dass wesentlich
weniger Sozialarbeiter im Einsatz sind“, erläuterte sie. Im
Sürther Haus gebe es keine Security und kein ständig besetztes
Büro. „Das brauchen wir nicht. Es ist ein ganz normales Wohnhaus.
Es sind unproblematische Familien, die schon länger hier sind, die
meisten kennen sich“, sagte sie. Es werde aber regelmäßige
Sprechstunden vor Ort geben, mit den veränderten Bedarfen werde man
sich in der kommenden Zeit befassen, so Walch.Behnke und ihre
WiSü-Mitstreiterin Monika Wilke warben bei der Veranstaltung für
weitere ehrenamtliche Helfer. Der Begegnungsort-„Projekt X“ an der
Sürther Straße 189 soll eine neue Fläche bekommen, gleich neben der
jetzigen. Am neuen Standort – der Umzug soll bis April stattfinden -
braucht der Verein eine Stromversorgung. Außerdem würde er sich
über Unterstützer freuen, die Organisationsaufgaben übernehmen.
„Generell freuen wir uns über jeden Helfer“, betonte Behnke.
WiSü ist die größte Willkommensinitiative im Kölner Süden und
gehört zu den ersten Bewegungen dieser Art in Köln.Wer sich für
„Projekt X“ interessiert, kann freitags ab 14 Uhr an der Sürther
Straße 189 vorbeikommen oder sich bei WiSü melden unter
info@wisü.de oder bei
Facebook unter „X-WiSü“. Der Stammtisch für Ehrenamtliche und
Interessierte trifft sich jeden zweiten Donnerstag im Monat um 19 Uhr
in der Gaststätte „Hinger d’r Heck“ (Wilhelmsstraße 58).

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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