Welche Rolle spiele ich?
Irmgardis-Schüler führen Theatercollage über Autonomie auf

Beim Friseur wird auch schon mal gerne geklatscht. | Foto: Broch
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Bayenthal - (sb). Die Ehefrau kommt mit den Einkäufen nach Hause. Ihr Mann ist
schon da und teilt ihr mit, dass er ein Schreiben von einer
Schauspielschule an sie weggeworfen und für sie auch schon abgesagt
hat. „Überhaupt, wie konntest du dich über meinen Kopf hinweg
bewerben?“, schimpft er. Er erklärt ihr, sie sei ohnehin zu
untalentiert, um Schauspielerin zu werden. Ein Chor ruft der Frau zu,
sie habe in erster Linie Hausfrau zu sein, ein zweiter Chor ermutigt
sie, ihren Traum zu verfolgen. Die Ehefrau gibt klein bei, akzeptiert
ihre Rolle als Ehe- und Hausfrau.

Das ist eine von 21 Szenen, die 26 Schüler aus der Unterstufe und des
Literaturkurses der Jahrgangsstufe 11 des Erzbischöflichen Irmgardis
Gymnasiums in einer Collage auf die Bühne brachten. „Die ganze Welt
ist eine Bühne – und alle Männer und Frauen darauf spielen nur
Rollen“ – dieses Shakespeare-Zitat gab den Impuls für das
Projektthema: Rollenbilder. In dem Theaterprojekt, das im Rahmen des
NRW-Landesprogramms Kultur und Schule gefördert wurde, beschäftigten
sich die Kinder und Jugendlichen mit der Frage: Welche Rolle spiele
ich im Leben? Wie verhalte ich mich in meinen Rollen zum Beispiel als
Kind, als Mädchen, als Mutter, als Angestellte? Bin ich mir der
Rollen, die ich spiele, immer bewusst? Wer definiert die Rollen?

Die Schüler untersuchten den Einfluss traditioneller Vorbilder aus
dem realen Leben wie auch aus Film, Fernsehen, Musikbranche und
anderen Medien. „Wir wollten die Spannung zwischen Fremdbestimmung
und Autonomie darstellen und haben die Szenen gemeinsam entwickelt“,
schilderte Lehrerin Monika Wenzel, die die Theater-AG und den
Literaturkurs leitet. Seit Anfang des Schuljahres beschäftigen sich
die Schüler mit dem Thema. Unterstützt wurden sie von der
Referendarin Luisa Luther und dem Theaterpädadogen Siegfried Bast,
der mit ihnen ein Basistraining Schauspiel absolvierte. „Die
größte Herausforderung war der Altersunterschied bei den Schülern.
Das ist es immer, wenn man mit unterschiedlichen Jahrgangstufen
arbeitet. Die Schüler müssen ein Team bilden und verstehen, dass das
Team im Vordergrund steht. Das hat sehr gut funktioniert“, erzählte
Wenzel.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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