Verkehr auf der Gaedestraße
Kita-Leiterinnen und Eltern sorgen sich um Sicherheit
Marienburg - (sb). „Wir wissen wirklich nicht mehr, was wir machen sollen.
Deswegen sind wir sehr froh, dass Sie hier sind“, sagte Bianca
Juncker. Zusammen mit Sina Martin leitet sie die Weltkinder-Kita auf
der Gaedestraße und hatte Bezirksbürgermeister Mike Homann und
Bezirksvertreter eingeladen. Diese sollten sich ein Bild davon machen,
was ihr Sorge bereitet: Der Verkehr vor der Kita.
Vor bald vier Jahren öffnete die Einrichtung in Marienburg, gleich
neben dem Gelände der Reiterstaffel und gegenüber der Firma Leybold.
Auf der Straße herrscht reger Verkehr, Mitarbeiter der Firma fahren
zum großen Firmenparkplatz, Lastwagen steuern das Unternehmen an und
Anwohner des Neubaugebietes Reiterstaffel nutzen die Straße. „Das
Problem ist die Geschwindigkeit. Sehr viele fahren hier viel zu
schnell, halten sich überhaupt nicht an Tempo 30. Das ist sehr
gefährlich, wenn die Eltern ihre Kinder bringen. Sie haben meist ein
Kind auf dem Arm, eins an der Hand und können nicht schnell über die
Straße laufen“, schilderte Juncker.
Zum Ortstermin hatten sich neben Homann auch Bürgeramtsleiter
Hubertus Tempski und die Bezirksvertreter Constanze Aengenvoort (CDU)
und Frank Theilen von Wrochem (Grüne) eingefunden. Der Kita fehlten
auch Parkplätze; für die 25 Mitarbeiter und die Eltern gäbe es nur
vier Plätze, so Juncker. Das führe dazu, dass die Eltern in der
Regel auf der gegenüberliegenden Straßenseite halten müssten,
unerlaubt, und dann mit den Kindern an der Hand die Straße
überquerten. Sie berichtete, dass Anfang des Jahres eine
Mitarbeiterin der Stadt vor Ort gewesen sei, bisher sei aber nichts
geschehen. „Wir sind in echter Sorge, zwei Mitarbeiter wurden schon
fast überfahren und eine Mutter per Lichthupe von einem Autofahrer
gedrängt“, beschrieb Juncker. Sie habe sich um ein persönliches
Gespräch mit der Firma Leybold bemüht, leider erfolglos, sagte sie.
„Wir haben auch angefragt, ob wir ein Stück vom Firmenparkplatz
bekommen können, aber die Firma weigert sich strikt“, berichtete
Juncker. Sie fragte, ob es möglich sei, einen Zebrastreifen vor der
Kita einzurichten. „Das wird in einer Tempo-30-Zone nicht gehen“,
meinte Homann. Theilen schlug vor, man könne es mit einem
Fahrradschutzstreifen auf einer Straßenseite versuchen. „Das macht
die Fahrbahn optisch enger“, sagte er. Ob man nicht die mobilen
Geschwindigkeitstafeln auf der Straße aufstellen könnte, regte
Tatjana Ter Braak vom Elternbeirat an. Die seien derzeit nicht richtig
einsatzbereit, erklärte Homann, man könne sie höchstens aufstellen,
ohne Messungen durchzuführen.
„Es ist schwierig, eine Lösung zu finden, ohne dass Fachpersonal
dabei ist“, stellte Aengenvoort fest. Ihre Fraktion hat einen Antrag
zur Problematik vorbereitet, der schon mehrfach vertagt wurde. Sie
schlug vor, zunächst mit der Verwaltung zu sprechen. Weitere Tempo
30-Schilder und Kita-Schilder könne man recht kurzfristig aufstellen
lassen, um die Autofahrer zu sensibilisieren, waren sich die
Lokalpolitiker einig. Außerdem könne man versuchen, ein Stück
Brachfläche auf dem Reiterstaffel-Gelände übergangsweise zu
bekommen als Parkplatz für die Kita. Das Problem wird sich in Zukunft
verschärfen, in unmittelbarer Nähe wird eine Grundschule entstehen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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