Pflegeberufe im Wandel
Kölner Träger stellen Konzepte für neue Pflegeausbildung vor
Rodenkirchen - (sb) Der Pflegenotstand ist in aller Munde: In Krankenhäusern und
Altenheimen gibt es heute schon viel zu wenig Pflegepersonal. Oft
frustrierend für die Mitarbeiter, weil sie ihrem Anspruch, Patienten
und Bewohner gut zu betreuen, kaum gerecht werden können und folglich
auch schlecht für die Pflegebedürftigen. Durch den demographischen
Wandel wird dieser Notstand eher zunehmen, wenn nicht mehr Mitarbeiter
für Pflegeberufe gewonnen werden können. Die Frage, wie dies
geschehen kann, wird seit Monaten diskutiert.
Sieben Kölner Träger der stationären und der ambulanten Pflege
haben sich zusammengetan, um darauf Antworten zu finden. Im Mai 2017
gründeten die Diakonie Köln und Region, die Diakonie Michaelshoven,
die Johanniter Seniorenhäuser, das Clarenbachwerk, das
Clara-Elisen-Stift, das Clarenbach-/Benderstift sowie das
Mathias-Claudius-Heim zu diesem Zweck die evangelische
Trägerkonferenz zu Köln. Unter dem Motto „Neue Pflegekräfte
braucht das Land“ trafen sie sich in der Erzengel-Michael-Kirche auf
dem Gelände der Diakonie Michaelshoven.
Im Fokus stand das neue Pflegeberufsgesetz, das ab 2020 umgesetzt
werden soll. „Es entsteht damit ein neues Berufsbild. Drei bisher
bestehende Berufe – Kranken- und Gesundheitspflege, Altenpflege und
Kinderkrankenpflege – werden zu einem, zur Pflegefachperson“,
erklärte Georg Hammann von der Johanniter Seniorenhäuser GmbH und
der Evangelischen Trägerkonferenz Köln. Die Ausbildung für diese
Berufe wird sich verändern. Gedacht ist eine sogenannte
generalistische Pflegeausbildung. Hamman: „Zwei Jahre absolvieren
die zukünftigen, angehenden Pflegekräfte ihre Ausbildung gemeinsam.
Erst im dritten Jahr findet eine Spezialisierung in einem der drei
Bereiche statt.“ Die Azubis werden in den ersten zwei Jahren in
allen Bereichen der stationären und ambulanten Pflege eingesetzt und
ausgebildet. Dadurch sind die künftigen Pflegekräfte vielseitig
einsetzbar. Befürworter dieser Reform, wie Hammann, sehen darin eine
große Chance, die Attraktivität der Pflegeberufe zu steigern.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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