Hoffnung für die Wachsfabrik?
Künstlergemeinschaft und Eigentümer wollen sich treffen
Sürth - (sb). Seit geraumer Zeit liegen einige Künstlern, die in der
Wachsfabrik in Sürth arbeiten und leben, und der Eigentümer des
Gebäudekomplexes in Streit. Die Künstler, die die hinteren Ateliers
mieten, hatten wegen Instandhaltungsforderungen geklagt. Der Vermieter
seinerseits forderte, so die betroffenen Künstler, eine erhebliche
Mieterhöhung und die Umwandlung der bisher geltenden, alten
Wohnmietverträge in Gewerbemietverträge. Gewerbemietverträge laufen
nach zehn Jahren aus, weshalb diese Forderung den Künstlern große
Sorgen bereitete. Die Situation spitzte sich zu, als sie im
vergangenen Herbst die Kündigung erhielten und Anfang des Jahres eine
Räumungsklage ins Haus flatterte.
Gekündigt wurde der GbR (Gesellschaft bürgerlichen Rechts), zu der
sich acht Künstler vor bald 30 Jahren zusammengeschlossen hatten. Das
für Ende August geplante Jubiläumsfest zum 40-jährigen Bestehen des
Kunstzentrums wurde des Streits wegen abgesagt. Ein Gütetermin, der
Mitte Juli stattfinden sollte, wurde vom Gericht auf September
verschoben. Vorher wollen sich die Mieter und der Eigentümer aber nun
treffen. „Darüber sind wir sehr froh“, erklärte Jeannette de
Payrebrune, Sprecherin der GbR. Man wolle dem Vermieter vorschlagen,
einen Gewerbemietvertrag für die GbR zu machen, nicht einen für
jedes Atelier, schilderte sie. „Das wäre ein Kompromiss. Auch über
die Mietpreise wollen wir reden. Wir hoffen sehr, dass wir zueinander
finden“, sagte sie. Selbst wenn der Gewerbemietvertrag nach zehn
Jahren ausläuft, hätten sie zunächst wieder Planungssicherung und
lägen nicht mehr im Dauerstreit, erläuterte die Malerin. „Dann
hätten wir auch Zeit, wieder eine positive Stimmung aufzubauen. Wir
hoffen sehr, dass wir uns einigen werden“, so de Payrebrune.
Jeden ersten Sonntag im Monat öffnen mehrere Künstler in der
Wachsfabrik (Industriestraße 170) nachmittags ihre Ateliers für
Besucher.
www.wachsfabrik-koeln.de
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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