Von der Liebe und der Lust
Kulturwochenende bietet Theater, Musik, Fotos

Hirtengott Pan will die Nymphe Syrinx bezirzen. | Foto: Broch
  • Hirtengott Pan will die Nymphe Syrinx bezirzen.
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ZOLLSTOCK - (sb). Betörend klingen die Töne durch den Garten. Eine
merkwürdige Gestalt, halb Ziegenbock, halb Mensch, entlockt sie
seiner Flöte. Es ist der Hirtengott Pan, der die Nymphe Syrinx
verführen will. Der scheinen die Klänge zu gefallen, mitunter
räkelt sie sich genüsslich, dennoch entzieht sie sich immer wieder
dem beharrlichen Werber.

Im Rahmen des Zollstocker Kulturwochenendes führten die Schauspieler
und Musiker Anette Kolschewsky und Bernhard Weitzell das Schauspiel
„Pan & Syrinx – Ich sehne dich sprachlosest“ in ihrem privaten
Garten in der Indianersiedlung auf. In der etwa 45-minütigen
Vorführung geht es in ausgewählten Texten von Bertolt Brecht,
Christian Morgenstern, Ernst Jandl, Octavia Paz und weiteren Autoren
um die Liebe, die Lust und das Begehren. Das Publikum ließ sich von
der idyllischen Atmosphäre im Garten, den Texten und Tönen von
Panflöte, Cello und Akkordeon verzaubern. Mitunter wurden sie von den
Schauspielern in die Aktion einbezogen. So legte Pan der einen und
anderen Dame schmeichelnd seine Hand auf die Schulter oder das Bein
und riss auch eine überraschte Zuschauerin in einem lebhaften Walzer
mit sich.
„Das Stück ist zeitlos, mit den Texten spannen wir einen wilden
Bogen von der Antike bis heute. Wir finden dieses Thema von Begehren
und Liebe toll und sind so drauf gekommen, Texte dazu
zusammenzustellen“, schilderte Weitzell. Pan sei der Gigolo der
Antike gewesen, hässlich von Gestalt und extremen Gestank
verbreitend, aber dennoch habe er die weiblichen Wesen verführt,
erzählte der Schauspieler. „Es ist das Thema wie bei ,Die Schöne
und das Biest‘“, sagte er.
Das „Kulturwochenende Zollstock“ fand dieses Jahr zum dritten Mal
statt und wird vom Verein ZollstocKULTUR e.V. organisiert. „Wir
wollen dadurch die Künstler vernetzen, die Kultur in Zollstock
beleben und das Veedel nach vorne bringen“, beschrieb Ellen Muck,
Künstlerin und im Vorstand des Kulturvereins. In den beiden
vergangenen Jahren sei die Aktion sehr erfolgreich verlaufen, so Muck.
„Dieses Jahr haben noch mehr Teilnehmer mitgemacht“ freute sie
sich. Vom 19. bis zum 21. Mai konnten die Besucher an zehn Orten
Kulturaktionen unterschiedlichster Art erleben. So gab es unter
anderem Klangskulpturen in der Piuskirche, eine Lesung und
Papiertheater im Kulturladen Zollstock, eine Fotoausstellung in der
Halle Zollstock zum Thema Heimat, Konzerte in der Halle Zollstock und
in privaten Wohnräumen. „Wir wollen der kulturellen Vielfalt des
Stadtteils Ausdruck verleihen und zeigen, dass in Zollstock etwas
passiert“, erläuterte Muck.
Den Zollstockern gefällt´s, die Veranstaltungen waren gut besucht.
So resümierte Uta Begrich nach dem Theater in der Indianersiedlung:
„Die Schauspieler waren richtig gut, das Wetter perfekt und der Ort
wunderbar. Das Kulturwochenende Zollstock ist eine wichtige Aktion
für den Stadtteil!“ Das nächste Kulturwochenende soll schon vom
13. bis 15. Oktober stattfinden. Weitere Infos unter
www.zollstockultur.de

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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