Papiertheater und Hühnersymphonie
Kulturwochenende soll jährlich stattfinden

Das Papiertheater war zur Biedermeierzeit in vielen deutschen Wohnzimmern so selbstverständlich wie heute der Fernseher. | Foto: Broch
  • Das Papiertheater war zur Biedermeierzeit in vielen deutschen Wohnzimmern so selbstverständlich wie heute der Fernseher.
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ZOLLSTOCK - (sb). Im 19. Jahrhundert war es der Renner in europäischen
Wohnzimmern – das Papiertheater. Mit Hilfe von Bilderbögen
bastelten sich bildungsbegeisterte Bürger Figuren und eine
Theaterkulisse und spielten am Wochenende bekannte Theaterstücke und
Opern nach. „Es war die beliebte häusliche Unterhaltung, das
‚home entertainment‘ der Biedermeierzeit“, schilderte Peter
Schauerte-Lüke.

Mit seinem Papiertheater war er beim zweiten Zollstocker
Kulturwochenende im Kulturladen Zollstock vertreten. Zusammen mit
seinem Sohn Massimo (14) spielte er den „Tölpel-Hans“, ein
Märchen von Hans Christian Andersen. Die Besucher, denen
Schauerte-Lüke eingangs einiges zu der heute weitgehend in
Vergessenheit geratenen Theaterform erzählte, durften nach der
Aufführung auch einen Blick hinter die Kulissen werfen. Dies und
einiges mehr konnten die Besucher beim Zollstocker Kulturwochenende
erleben.
Am Freitagabend ging es los mit der zentralen Eröffnungsfeier in der
Halle Zollstock, dem Atelier der Künstlerin Ellen Muck. Hier gab eine
Ausstellung einen Einblick in die „Indianersiedlung“ am
Südfriedhof, und der Musiker Albrecht Maurer spielte live zum Film
„Chicken Symphony“, einem Film, in dem er mit Hühnern musiziert.
Am Samstag und Sonntag konnten die Besucher bei einem Rundgang einiges
entdecken im Veedel. An verschiedenen Orten fanden Veranstaltungen
statt: Vorlesestunden und Basteln bei Bücher Weyer auf dem Höninger
Weg, eine Ausstellung und Live-Musik im Café Kleks, eine
Fotoausstellung im Studio A auf dem Gottesweg und in der Werkstatt
für Lieblingsteile auf dem Gottesweg konnte am Samstagabend getanzt
werden. Im Kulturladen Zollstock von Axel Gottschick bot der
Schauspieler ein spannendes „Hörspiel zum Zuschauen“ und unter
Anleitung einer Malerin konnten Erwachsene nach Lust und Laune Farben
mischen und sich in Farbspielereien ausprobieren.
„Das Kulturwochenende ist sehr gut angekommen, die einzelnen
Programmpunkte waren sehr gut besucht. Von den Besuchern war zu
hören, dass sie es sehr schön finden, dass die Kultur in Zollstock
gebündelt wird und es diese Kulturveranstaltung gibt, bei der man
rumgehen kann“, freute sich Ellen Muck. Die Künstlerin gehört zum
Vorstand des Vereins Zollstockkultur e.V., der das Zollstocker
Kulturwochenende organisierte. Das Kulturwochenende, das schon einmal
2013 stattfand, soll es nun jährlich geben. „Unser Ziel ist, die
Kultur, die es in Zollstock gibt, zu zeigen und auszubauen. Kultur ist
wichtig und schafft Raum für Kommunikation, Vernetzung und Ideen“,
beschrieb Muck. Viele Lokalpolitiker, die das Wochenende besuchten,
hätten Unterstützung zugesagt, so die Künstlerin.

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