Sterneküche in Schulen und KiTas

Lecker und gesund kann ganz einfach sein

Das Problem kennt jedes Elternteil: Nörgelnde Kinder, wenn es ums Essen geht. Pizza und Pommes sind zwar der Renner, aber eben nicht gesund. Da kann es echt schwierig sein, gesundes Essen an das Kind zu bringen.

von Stephanie Broch

Sürth. Da wundert es auch den Sternekoch nicht, dass beispielsweise Gemüse nicht zu den Lieblingsessen von Kindern gehört: „Kinder mögen in der Regel keinen Fisch, und grünes Gemüse finden sie schrecklich. Aber wenn man die Mahlzeiten kindgerecht und dem Alter entsprechend zubereitet, essen sie sehr gerne auch gesundes Essen“, sagt Sternekoch Stefan Marquard.

Dass seine Methode funktioniert, bewies er in der Offenen Schule Köln (OSK), einer inklusiven Gesamtschule in Sürth. Hier war der bekannte TV-Koch und Kochbuch-Autor zu Besuch. Gemeinsam mit zwölf Schülern im Alter von zehn bis 15 Jahren und dem Hauswirtschaftsteam der Schule bereitete er knusprige Gemüse-Fisch-Haferflocken-Buletten zu, dazu eine weiße Gemüsesauce – ganz ohne Butter und Rahm – und als Beilage Spitzkohl und Rüben und Reis. Als zweites Gericht gab es einen Kartoffel-Kürbis-Gulasch.
Die Aktion fand statt im Rahmen des bundesweiten Präventionsprojektes der Knappschaft „Sterneküche macht Schule“. Das läuft bereits seit über fünf Jahren, die OSK ist die hundertste Schule, die Marquard besuchte.
Ziel des Projektes ist, die Verpflegungssituation an Schulen und Kitas zu verbessern. Gemeinsam mit dem Küchenteam analysiert und optimiert Marquard Abläufe, Arbeitsweisen und eingesetzte Lebensmittel und macht Verbesserungsvorschläge für gesunde Ernährung. So will er die Schüler und Schulen für gesünderes Essen zu sensibilisieren.

Dabei spielt Gemüse natürlich eine große Rolle. „Zudem spart man mit meiner Methode Energie, Wasser und auch beim Einkauf“, schildert der Sternekoch aus Bayern. Die Gerichte, die er an diesem Tag mit den Schülern der OSK kochte, kosteten zwischen 1,50 und 2,20 Euro pro Portion. Beim gemeinsamen Kochen mit Kindern und Jugendlichen sei auch die Kommunikation sehr wichtig, erklärt er. „Man muss auf Augenhöhe mit den jungen Menschen sprechen. Ich höre ihnen zu und nehme sie ernst. Ich binde sie in die komplexen Kochvorgänge von Anfang bis Ende ein“, beschreibt der zweifache Vater.

Für Schulen ist die Teilnahme an dem Projekt kostenlos, sie können sich bei der Knappschaft bewerben (www.sternekueche-macht-schule.de).
Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist gerade bei Schulanfängern eine der wesentlichen Voraussetzungen für Leitungsfähigkeit, Wohlbefinden und gesundes Wachstum, so Knappschafts-Geschäftsführerin Bettina am Orde.

Mit seiner offenen und freundlichen Art kann Marquard die Kinder fürs Kochen und für gesundes Essen begeistern. Die Gemüse-Fisch-Haferflocken-Buletten, der Kartoffel-Kürbis-Gulasch, Gemüse und Reis kamen bei den Schülern der OSK sehr gut an. Das Besondere an diesem Tag: Die Schulküche ist brandneu, die Einrichtung hat gerade erst ihre neuen Schulgebäude auf dem Sürther Feld bezogen. „Das ist schon etwas Besonderes, in einer so neuen Küche zu kochen“, lacht Marquard.