Frauen müssen mehr leisten
Löschgruppenführerin Katja Radnai

Im Ehrenamt ist Katja Radnai die Löschgruppenführerin der Freiwilligen Feuerwehr Rodenkirchen. | Foto: Offizier
  • Im Ehrenamt ist Katja Radnai die Löschgruppenführerin der Freiwilligen Feuerwehr Rodenkirchen.
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Rodenkirchen - Kameradschaft sei das Wichtigste bei der Freiwilligen Feuerwehr und
übersteigt somit auch die Geschlechtergrenzen. Der Eine ist ohne den
Anderen nichts wert. Brandoberinspektorin Katja Radnai,
Löschgruppenführerin der Freiwilligen Feuerwehr in Rodenkirchen,
erklärt: „Wir üben eine Tätigkeit aus, die nur im Team geht.
Schließlich vertrauen wir uns gegenseitig das Leben an.“ Viel
Arbeit werde auf viele Schultern verteilt.

Die 39-Jährige arbeitet als Rechtsanwältin und ist zweifache Mutter.
Seit über 25 Jahren ist sie mit der Freiwilligen Feuerwehr verbunden.
Eine Freundin, die heutige Stadtjugendfeuerwehrwartin Sonja Gütz,
nahm sie mit zur Jugendfeuerwehr. Mit 17 wechselte Radnai in die
Löschgruppe, in der sie sich hocharbeitete. 2004 wurde sie
stellvertretende Löschgruppenführerin, 2008 wurde ihr die Leitung
übertragen. Bis 2020 läuft ihre zweite Amtszeit als
Löschgruppenführerin.

In ihrem Ehrenamt ist sie Verwaltungschefin und Einsatzleiterin. Sie
ist verantwortlich für die Einsatzbereitschaft der Fahrzeuge,
Funktionstüchtigkeit der Feuerwache, Schnittstelle zur
Berufsfeuerwehr, Planung der Öffentlichkeitsarbeit,
Personalangelegenheiten sowie die Aus- und Fortbildung der
Feuerwehrleute. Ein Großprojekt bildet die anstehende Neuplanung der
neuen Feuerwehrwache auf dem Sürther Feld. Radnai sieht sich stark
beansprucht durch wachsende Verwaltungsarbeit: „Alles muss
dokumentiert werden.“

Sechs weitere Frauen gehören neben ihr der Löschgruppe an. 1993 sei
die erste Frau zur Truppe in Rodenkirchen gestoßen, die echte
Pionierarbeit geleistet habe. Beim manchmal rauen Umgangston unter
meist männlichen Feuerwehrkameraden muss auch eine Frau schon mal
einen Spruch aushalten können. Auch Radnai hat schon Vorbehalte zu
hören bekommen, wie sie denn einen Verletzten bergen wolle: „Das
einzige Argument, was man vielleicht gegen Frauen anbringen kann, ist
die körperliche Leistungsfähigkeit. Prinzessin spielen, das geht
nicht.“ Beim Zusammenstellen eines sogenannten Angriffstrupps mit
drei Feuerwehrleuten achte sie als Einsatzleiterin darauf, dass
jeweils nur maximal eine Frau mit dabei sei. Dafür brächten Frauen
bei der Feuerwehr andere Qualitäten als die Männer ein, die sie zu
einer Bereicherung machten. Frauen seien multitaskingfähiger,
kommunikativ und halten den Laden zusammen. So wie ihre
Löschgruppenführerin, die die Erfahrung gemacht hat: „Als Frau
muss man immer ein bisschen mehr leisten als die Männer.“

Mehr auf www.ff-rodenkirchen.de

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Redakteur/in:

Michael Offizier aus Köln

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