TVR will Sportplatz der Diakonie herrichten
Lokalpolitiker beantragen Zuschuss
Rodenkirchen - (sb). Versteckt und mitten im Grünen liegt ein Sportplatz der
Diakonie Michaelshoven. Zugang hat man über das Gelände der Diakonie
oder über einen Waldweg. Dieser Sportplatz - ein einfacher Rasenplatz
mit Toren - wird wenig genutzt. Der Turnverein Rodenkirchen 1898 e.V.
möchte den Platz reaktivieren und in eine Anlage ausbauen, die
Vereins- und Breitensportler nutzen können, mit Kunstrasenplatz,
Flutlicht und Umkleiden.
So ein Vorhaben ist teuer, nach ersten Schätzungen des Vereins werden
sich die Kosten auf 1,2 Millionen Euro belaufen. In ihrer jüngsten
Sitzung beantragten die Fraktionen der CDU, SPD und FDP, der Rat der
Stadt solle dem TVR einen Zuschuss über 600.000 Euro für das Projekt
gewähren. „Wir brauchen dringend Sportplätze! Es gibt viel Zuzug
nach Köln, man wird immer wieder auf die fehlenden Plätze
angesprochen. Außerdem hat der TVR bisher keinen eigenen Platz“,
schilderte Elisabeth Sandow (SPD). Manfred Giesen (Grüne) erklärte,
dass seine Fraktion vorab einige Fragen zu Umweltaspekten geklärt
haben wolle. „Es wird eine Zufahrt zum Platz geben und einen
Parkplatz, das geht sicher auf Kosten des Grüns. Es wird Beleuchtung
in einem Waldgebiet geben, man wird einen Lärmschutz brauchen. Es
wird eine Versieglung stattfinden, dafür muss es einen notwendigen
Ausgleich geben“, beschrieb er. Deswegen hatte seine Fraktion einen
Änderungsantrag formuliert. Grundsätzlich stimmten die Grünen einem
solchen Anliegen zu und begrüßten die Eigeninitiative des TVR, da es
einen Riesenmangel an Sportplätzen gebe, so Giesen.
Sandow entgegnete, sie gehe davon aus, dass die von den Grünen
genannten Punkte in einem Baugenehmigungsverfahren ohnehin geprüft
würden. Dies wurde von Bürgeramtsleiter Hubertus Tempski bestätigt.
„Wir wollen keine Umweltverträglichkeitsstudie. Die würde das
Projekt erheblich verzögern und das wollen wir vermeiden“, betonte
Sandow. Eine Umweltverträglichkeitsstudie hatten die Grünen in ihrem
Änderungsantrag gefordert. „Wer sollte die auch zahlen? Es ist kein
städtisches Projekt, also wird das Amt nicht zahlen“, ergänzte
Elke Bussmann (SPD). Giesen erklärte, es müsse keine
Umweltverträglichkeitsstudie sein, bestand aber darauf, dass die
Forderung nach Prüfung der Umweltverträglichkeit und die
aufgeführten Umweltaspekte explizit im Antrag genannt werden sollten.
Dem stimmten die Antragsteller zu. Sabine Müller (Grüne) wies darauf
hin, dass es sich bei dem betreffenden Gelände um ein
Landschaftsschutzgebiet handle. Der Änderungsvorschlag der Grünen,
statt einen Zuschuss von 600.000 Euro solle man besser eine
„angemessene Summe“ beantragen, stellte sich im Laufe der
Diskussion als ungünstiger für das Anliegen heraus. Solche Projekte,
so Tempski, würden bis zu 85 Prozent Förderung erhalten können,
maximal jedoch 600.000 Euro. Der Antrag, inklusive Umweltaspekte,
wurde bei Enthaltung von zwei Vertretern der Grünen einstimmig
angenommen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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