Sanierung verzögert sich Jahr um Jahr
Lokalpolitiker fordern Informationen
Raderthal/ Zollstock - (sb). Umgehend soll die Verwaltung die geplante Sanierung der
Europaschule der Bezirksvertretung mündlich darstellen. Dabei soll
sie einen detaillierten Zeit-Maßnahmen-Plan der Sanierung vorlegen
und die Interimslösung zur Auslagerung der Schule beschreiben. Das
forderten die Bezirksvertreter einstimmig auf ihrer vergangenen
Sitzung.
Außerdem soll die Verwaltung in ihrem Bericht begründen, warum
dringende Reparaturarbeiten nicht durchgeführt werden und warum sich
der Baubeginn seit Jahren verzögert. Den entsprechenden Antrag hatten
alle Fraktionen gemeinsam eingebracht. Schon im Jahr 2014 habe man die
Verwaltung um einen zeitnahen Sanierungs- und Kostenplan gebeten, so
die Bezirksvertreter. Man habe zwar immer mal wieder mündlich
zugesichert bekommen, die Sanierung würde gewissenhaft vorbereitet,
aber detaillierte Umsetzungspläne, wie gefordert, seien bislang nicht
vorgelegt worden. Die Lokalpolitiker weisen in ihrem Antrag auch
darauf hin, dass aufgrund der geplanten Sanierung zahlreiche
Reparaturmaßnahmen nicht mehr umgesetzt würden. „Laut internem
Protokoll vom Mai 2018 soll die Sanierung frühestens erst Mitte 2022
starten“, heißt es im Antrag.
„Es hat 2010 mit Wassereinbrüchen begonnen. Deswegen sollte das
Dach saniert werden. Daraufhin wurde eine Generalinstandsetzung ins
Auge gefasst“, schilderte Schulleiter Christoph Blickberndt auf
Anfrage. Seither sei die Sanierung der Einrichtung in Raderthal/
Zollstock ein Dauerthema, berichtete er. „Mittlerweile steht der
Maßnahmen- und Kostenplan, aber es fehlt noch eine Fläche zur
Auslagerung der Schule, wurde mir mitgeteilt“, sagte Blickberndt.
1.300 Schüler besuchen die sechszügige Gesamtschule, hinzukommen die
Lehrer und weiteres Personal. „Insgesamt sind es etwa 1.500
Personen, die ausgelagert werden müssen“, so Blickberndt. Seinen
Informationen zufolge werde die Sanierung rund drei Jahre dauern.
„Das geht nicht bei laufendem Betrieb. Das Baumaterial muss gelagert
werden, das braucht Platz. Es sind Maschinen im Einsatz, man muss für
die Sicherheit sorgen und es ist viel zu viel Unruhe und Lärm“,
erläuterte der Schulleiter.
Während der Sanierung sollen Schüler und Personal in Modulen
untergebracht werden. „Wir brauchen da auch Fachräume, Mensa und so
weiter“, beschrieb Blickberndt. An fünf bis sechs Stellen regne es
in verschiedenen Bereichen in das Gebäude, erzählte der Schulleiter.
Das Dach werde nicht erneuert, weil es bei der anstehenden Sanierung
ja wieder abgerissen würde, teilte er mit. „Ich sehe das Bemühen
der Gebäudewirtschaft, wir stehen in einem guten Kontakt. Aber es
muss sich eine Lösung finden. Die Sanierung verzögert sich Jahr um
Jahr“, meinte Blickberndt.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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