Brötchentaste für den Kölner Süden
Lokalpolitiker für freies Kurzzeitparken
Rodenkirchen/Zollstock/Bayenthal - (sb). 15 Minuten gratis parken, kurz in die Reinigung, zur Bank
oder in den Laden, um Brot zu kaufen oder etwas fürs Abendessen –
in der Severinstraße geht das schon seit 17 Jahren, und bald soll das
auch in manchen Straßen des Kölner Südens möglich sein.
Mehrheitlich stimmten die Lokalpolitiker in ihrer letzten Sitzung
einer entsprechenden Verwaltungsvorlage zu. Während sich die CDU, FDP
und SPD die Brötchentaste schon lange im Bezirk wünschen, um den
Einzelhandel zu fördern, war es für die Grünen eine Kröte, die sie
schlucken mussten. „Grundsätzlich halten wir diese Regelung für
überflüssig, mit ihr entgeht der Kommune nur Geld, ohne dass der
Umsatz der Geschäfte merklich gesteigert wird. Zudem animiert man so
die Bürger, statt eines kurzen Besorgungsganges doch lieber den Wagen
zu nehmen“, sagte Sabine Müller (Grüne). Ihre Fraktion verhindere
die Brötchentaste nur deswegen nicht, da das seit langem angestrebte
Parkraumkonzept für den Ortskern von Rodenkirchen nur über diesen
Weg zu bekommen sei, erläuterte Müller. Das Parkraumkonzept war an
die Brötchentaste gebunden.
Vorgesehen für das Gratis-Kurzzeitparken sind Straßen, die Teil
eines Bezirkszentrums oder eines Mittelzentrums im Bezirk sind und in
denen sich viele Geschäfte des täglichen und kurzfristigen Bedarfs
befinden, mindestens 30 Prozent. Zudem müssen die in Frage kommenden
Parkplätze direkt vor den Geschäften liegen. An Parkautomaten mit
einem roten Punkt für das Anwohnerparken wird es keine Brötchentaste
geben. Pro Parkautomat, der für die Brötchentaste umgerüstet wird,
entstehen Kosten von rund 235 Euro.
Für den Stadtbezirk Rodenkirchen schlug die Verwaltung die
kostenfreien 15 Minuten für alle vom Parkraumkonzept Rodenkirchen
betroffenen Straßen vor. Die Lokalpolitiker erweiterten die Vorlage
um die Goltsteinstraße und den Höninger Weg, die Einkaufszentren in
Bayenthal und in Zollstock, und den Höninger Platz in Zollstock. Die
so geänderte Verwaltungsvorlage wurde gegen die Stimme von Müller
und bei der Enthaltung von zwei Grünen-Vertretern angenommen. Der
gemeinsame Antrag der SPD-Fraktion und der Grünen zum Parkraumkonzept
in Rodenkirchen, der das Anwohnerparken im Ortskern vorsieht, wurde
einstimmig angenommen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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