Nach Sanierung Aussicht erhalten
Lokalpolitiker wollen „freundliche Gestaltung“
Sürth - (sb). Die Hochwasserschutzmauer längs des Sürther Rheinufers muss
saniert werden. Dabei soll die sogenannte Lindemauer von der
Mühlengasse bis etwa 280 Meter flussaufwärts aus Sicherheitsgründen
von 90 Zentimeter auf 130 Zentimeter erhöht werden. Aus
Kostengründen soll sie aus Beton bestehen.
Verantwortlich für die Maßnahme sind die Stadtentwässerungsbetriebe
(StEB). „Die Erhöhung ist nicht aus Hochwasserschutzgründen
notwendig, sondern durch die Straßenverkehrsordnung vorgegeben“,
erläuterte StEB-Mitarbeiter Christian Mörchen auf Nachfrage. Der
Grund: Auch Radfahrer nutzen den parallel laufenden Gehweg.
Radfahrende Kinder bis acht Jahre müssten und Kinder bis zehn Jahre
könnten den Gehweg nutzen, erläuterte Mörchen. Da die Fallhöhe zum
Sürther Leinpfad hin fünf Meter beträgt, sei die Brüstungshöhe
von 1,30 Meter vorgeschrieben, erklärte die StEB. In einen
gemeinsamen Antrag appellierten die Fraktionen der CDU und der Grünen
an die Bezirksregierung als zuständige Aufsichts- und
Entscheidungsbehörde bei dem Vorhaben, „den Aspekt der freundlichen
Gestaltung einer gefragten Aussichtsstrecke am dortigen Hochufer zu
berücksichtigen“. „Wir wollen, dass geprüft wird, ob diese
Gefahr tatsächlich besteht. Wenn ja: Dann bitte die Mauer nicht
primitiv höher machen, denn so sehen Rollstuhlfahrer und kleine
Mitbürger gar nichts mehr vom Rhein. Auch die vielen Spaziergänger
dort können dann die Sicht auf den Rhein nicht mehr so genießen“,
schilderte Manfred Giesen (Grüne) auf der vergangenen Sitzung der
Bezirksvertreter. Was die StEB plane, sei ein bisschen platt, meinte
er. SPD und Grüne schlugen vor, die Erhöhung nicht aus Beton,
sondern zum Beispiel mit einem Gelände aus aufgesetzten Holmen zu
gestalten, so dass die Sicht auf den Rhein erhalten bleibe wie bisher.
Wenn nötig, würde sich die Bezirksvertretung an den Mehrkosten einer
solchen Variante beteiligen, heißt es im Antrag. Dieser wurde
einstimmig angenommen.Die Baukosten für die Sanierung betragen laut
StEB etwa 1,85 Millionen Euro netto. Dafür wird die Stadt
Fördermittel beim Land beantragen. An vier Stellen - dort wo in der
Lindemauer im von der Erhöhung betroffenen Bereich Balkone
eingelassen sind - würde diese ohnehin ausgeführt, wie die
Lokalpolitiker dies wünschen, teilte Mörchen mit. Wenn alles gut
laufe, könnte mit den Vorarbeiten im kommenden Jahr und mit den
Arbeiten 2021 begonnen werden, sagte er. Letztere werden rund ein Jahr
dauern, schätzt er. Einen Zeitplan für die Arbeiten gibt es derzeit
noch nicht.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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