Raderthal braucht Kitaplätze
Lokalpolitiker wollen Prüfung von ehemaligem Radiogebäude
Raderthal - (sb). „Wenn wir uns die Kita-Situation in Raderthal ansehen, ist
klar: Wir brauchen dort eine neue Kita. Die Zahlen sprechen für eine
Dringlichkeit“, erklärte Julia von Dewitz (SPD) auf der vergangenen
Sitzung der Bezirksvertreter.
Sie verwies darauf, dass die Versorgungssituation der
Kindertagesbetreuung für unter-dreijährige Kinder derzeit bei 39
Prozent im Stadtteil liege und die für Drei- bis Sechsjährige bei 83
Prozent. Die Möglichkeit, eine neue Kita in Raderthal zu errichten,
sieht ihre Fraktion auf einem Grundstück in der englischen Siedlung
zwischen Hitzeler Straße und Pingsdorfer Straße. Dort befindet sich
ein leerstehendes, denkmalgeschütztes Gebäude aus den 1920er Jahren.
Von hier sendete von 1927 bis 1932 die Westdeutsche Rundfunk AG, der
Vorläufer des WDR. Die SPD forderte, die Verwaltung solle prüfen, ob
in dem Gebäude oder auf dem umgebenden Grundstück eine Kita
eingerichtet werden kann. Dabei solle sie die „Initiative
Radiomuseum“ berücksichtigen, heißt es im Antrag. Bürger und
Initiativen bemühen sich nämlich schon länger, das verfallene
Gebäude wieder zu neuem Leben zu wecken. So würde hier zum Beispiel
das Radiomuseum Dellbrück gerne unterkommen. „Das bedeutet, die
Verwaltung soll prüfen, ob beides möglich ist. Radiomuseum im
denkmalgeschützten Gebäude und Neubau für Kita auf dem angrenzenden
Grundstück. Nach unserer Meinung ist das Grundstück groß genug, um
beides zu realisieren“, sagte von Dewitz. Das Grundstück umfasst
etwa 4.800 Quadratmeter. Der Antrag wurde einstimmig angenommen.
Eine Überprüfung der bau-und planungsrechtlichen Belange sowie die
denkmalschutzrechtliche Umnutzung des Grundstückes Hitzeler Straße
125 finde derzeit bereits statt, informierte Nicole Trum vom Presseamt
der Stadt Köln auf Nachfrage. Geprüft werde, ob der Umbau des
Bestandsgebäudes in eine Kindertagesstätte möglich ist. Anbauten
sowie Erweiterungen des Bestandgebäudes seien denkmalschutzrechtlich
nicht zulässig, ebenso wenig die Errichtung von zusätzlicher
Wohnbebauung auf dem Grundstück. Danach hatte sich die SPD zu einem
früheren Zeitpunkt in einer Anfrage erkundigt. Die Stadt hat großes
Interesse, Flächen und Gebäude für die Errichtung weiterer Kitas zu
finden. Durch den ständig wachsenden Bedarf an Kindergartenplätzen
und die Realisierung neuer Wohngebiete werde die Schaffung oder
Erweiterung neuer beziehungsweise bestehender Kindertagesstätten
erforderlich, so die Pressesprecherin.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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