Blumen statt Hundehaufen
Lokalpolitiker wollen Sürth aufwerten
SÜRTH - (sb). „Der Kot findet einfach nicht in die Tüten!“, ärgerte
sich Karl Wolters (FDP) auf der vergangenen Sitzung der
Bezirksvertreter. 25 Hundehaufen habe er kürzlich auf der Wiese am
Rodderweg gezählt, obwohl ein Hundekottütenspender gleich auf der
gegenüberliegenden Straßenseite stehe, berichtete er. „Und die
Dunkelziffer ist sicher noch viel höher, hier ist anscheinend die
Hundetoilette von Sürth!“, sagte er empört.
Gemeint ist das Wiesengrundstück, das, kommt man von der
Heinrich-Erpenbach-Straße und überquert die Stadtbahngleise, rechts
nach etwa 50 bis 60 Metern beginnt. Gegenüber stehen mehrstöckige
Mehrfamilienhäuser mit einem Hundekottütenspender.
Diese Grünfläche nutzten diverse Hundehalter regelmäßig als
Hundetoilette, ohne die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner zu
entfernen, beklagte die FDP-Fraktion. Diese Hundefäkalien stellten
dabei nicht nur eine erhebliche Infektions- und widerliche
Geruchsquelle, sondern bedingt durch Phosphateinträge auch eine
Gefährdung für die Qualität des Grundwassers dar, führte sie aus
und forderte die Verwaltung auf, geeignete Maßnahmen zum Schutz des
Grundstückes vor weiteren Verschmutzungen zu ergreifen. „Wir wollen
die Wiese erhalten, aber den Kot verhindern“, so Wolters. Unbedingte
Zustimmung erhielt er von Frank Theilen von Wrochem (Grüne). „Es
ist sogar noch schlimmer. Es liegt auch jede Menge Müll dort. Das
ganze nördliche Areal der Bahnhofsumgebung ist in einem
bedauernswerten Zustand“, sagte er. Er schlug in einem
Ergänzungsantrag vor, die Verwaltung solle prüfen, ob die Fläche in
das Maßnahmenpaket zur Erhöhung der Artenvielfalt von Wiesen in
Kölner Parks aufgenommen werden könne. Dieses Paket hatte der
Umweltausschuss Mitte März beschlossen. Ein Blühstreifen könne
angelegt und die Mähintervalle der Wiese verändert werden, regte
Theilen von Wrochem an. Außerdem sollen am nördlichen sowie am
südlichen Ende des Grundstückes Mülleimer aufgestellt werden, einer
davon mit einem Hundekottütenspender versehen, so der
Ergänzungsvorschlag der Grünen. Des Weiteren wird die Verwaltung
aufgefordert zu prüfen, ob auf der Wiese möglicherweise
Ausgleichspflanzungen vorgenommen werden können für Eingriffe in
Grünbereiche an anderen Stellen im Bezirk. „Wir sind auch für eine
höhere Naturierung der Wiese und eine Aufwertung durch
Ausgleichsmaßnahmen“, erklärte Wolters. Der um die Vorschläge der
Grünen ergänzte FDP-Antrag wurde einstimmig angenommen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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