„Stadtteilmütter und -väter bewirken viel“
Marion Heuser spendet für das Projekt
Meschenich - (sb). „Wir freuen uns wahnsinnig über die Wertschätzung und
sind sehr dankbar für die Unterstützung“, freute sich Katja
Hendrichs, Caritas-Mitarbeiterin und Einrichtungsleiterin des
Interkulturellen Zentrums Meschenich. Mitte September überreichte
Marion Heuser, Mitglied der Kölner Fraktion von Bündnis 90/Die
Grünen, Hendrichs einen Scheck über 2.000 Euro für das Projekt
„Stadtteilmütter und -väter in Meschenich“.
Das Geld hatte Heuser auf der Feier zu ihrem 60. Geburtstag gesammelt.
„Ich habe alles und habe mir gewünscht, dass, wenn mir jemand etwas
schenken möchte, er das „Stadtteilmütter und -väterprojekt in
Meschenich“ unterstützt“, erzählte sie. Alle hätten großzügig
gespendet, es seien 1.500 Euro zusammengekommen, schilderte sie. Den
Betrag stockten sie und ihr Mann, der Musiker Klaus Heuser, auf 2.000
Euro auf. Die beiden unterstützen das Projekt von Beginn an. „Es
ist ein sehr gutes Projekt, das Hilfe zur Selbsthilfe leistet, das
Selbstbewusstsein stärkt und die Menschen zu Experten in eigener
Sache werden lässt“, erläuterte die Politikerin. Außerdem sei ihr
sehr an Meschenich gelegen, sagte sie. „Wir wollen hier Negatives
verändern und Positives verstärken. Die Stadtteilmütter verändern
die Situation am Kölnberg und im ganzen Stadtteil positiv“, meinte
sie.
Stadtteilmütter und -väter unterstützen Menschen, die neu in den
Stadtteil und in die umliegenden Flüchtlingswohnheime gezogen sind.
Sie begleiten unter anderem zum Jobcenter, zu Behörden, zu Ärzten,
helfen Kitaplätze und sprachliche Förderungen zu finden. Der
Caritasverband für die Stadt Köln e.V. ist federführend beim
Projekt, an dem ebenfalls das Bezirksjugendamt, die Famlienzentren und
die kinderärztliche Praxis in Meschenich beteiligt sind. Derzeit sind
20 Frauen und drei Männer als Stadtteilmütter und -väter aktiv,
insgesamt sind schon rund 50 Personen ausgebildet worden. Die meisten
lebten am Kölnberg und hätten selbst Migrationshintergrund,
informierte Hendrichs. Das Projekt startete 2009 als Pilotprojekt,
seit 2010 läuft es regulär in Meschenich. Die Stadtteilmütter und
-väter werden in einem einjährigen Kurs einmal wöchentlich auf ihre
Aufgaben vorbereitet. Alle zwei Jahre findet ein solcher Kurs statt.
„Das Projekt wird sehr gut angenommen und bewirkt hier sehr viel“,
beschrieb Hendrichs. Für ihre Tätigkeit erhalten die Ehrenamtler
eine Aufwandsentschädigung. Das Projekt finanziert sich derzeit
vorwiegend über Spenden und Stiftungsmittel der CaritasStiftung, der
Stiftung „Erinnerung, Verantwortung, Zukunft“ und weitere Spenden.
„Spenden sind für uns sehr wichtig. Da man nie weiß, ob genügend
Geld zusammenkommt, wäre es gut, das Projekt würde fest im Haushalt
der Stadt eingeplant. Die Kontinuität ist sehr wichtig“, so
Hendrichs. „Man lernt dabei sehr viel besser Deutsch und wächst
über sich selbst hinaus. Wir bekommen Wissen und können das
weitergeben“, freuten sich die neuen Stadtteilmütter Wisal Jammah
und Hendo Suliman aus dem Irak und Elisabeta Cinori und Ildiko Goga
aus Rumänien. Die beiden letzteren gehören zu den ersten Roma-Frauen
in Deutschland, die sich als Stadtteilmütter engagieren.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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