Klassik und Jazz für alle
Mehr Kultur fürs Veedel
Ein neuer Förderverein unterstützt das junge Kölner Kulturzentrum Ventana.
von Stephanie Broch
Sülz. Der große Raum der ehemaligen Kirche strahlt Ruhe aus. Dazu habe er eine fantastische Akustik, schwärmt die renommierte Kölner Pianistin Olga Scheps über „Ventana“: „Er wird für Konzertliebhaber eine Entdeckung sein und einen Kammermusiksaal bieten, der in Köln bisher fehlt.“
Das „Ventana“ befindet sich in der ehemaligen Kirche am Elisabeth-von-Mumm-Platz. Seit 2010 stand sie leer. 2020 mieteten Lars Meyer und Ralph Hünnefeld das Gebäude an. Ihre Absicht und die der Genossenschaft: Kultur ins Veedel zu bringen.
„Wir haben den Saal mitten in der Pandemie übernommen und hatten eine zweijährige Experimentierphase, um herauszufinden, was hier funktioniert“, berichtet Meyer. Und das Ergebnis lautet Konzerte, vor allem Klassik und Jazz.
Damit auch das Publikum in den Genuss von zukünftigen Konzerten in der ehemaligen Kirche kommen kann, bildete sich in diesem Spätsommer der „Ventana Kunst & Kultur Förderverein e. V.“ Initiatoren sind neben Scheps auch die ehemalige Kölner Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes und der Unternehmer Wilhelm Kemper.
„Wir werden ein vielfältiges Programm zusammenstellen. Neben Klassik- und Jazzkonzerten ist der Raum wunderbar geeignet für Lesungen, Theateraufführungen, Chöre, Kabarett, Comedy und Ausstellungen“, meint Scho-Antwerpes. Der Verein will Tickets finanzieren für Menschen, die sich diese nicht aus eigener Tasche leisten können. „Wir werden zum Beispiel Kinder aus Sozialräumen einladen oder auch Senioren“, erläutert die SPD-Sozialpolitikerin. Dafür werde man gezielt Gruppen einladen. Um dies zu finanzieren freut sich der Verein über Sponsoren, Spenden und weitere Fördermitglieder.
Schon im November stehen die ersten Konzerte an. Am 12. November spielt das Violine-Klavier-Duo Alissa Margulis und Polina Leschenko Werke von Clara Schumann, Prokofjew, Franck und Ravel. Die ehemalige Kirche „Zur Heiligen Familie“ hat eine bewegte Geschichte. Sie wurde vor dem Ersten Weltkrieg erbaut im Zentrum des ehemaligen Waisenhauses in Sülz. Seit 1989 steht das Gebäude unter Denkmalschutz. Zuletzt wurde er aufwendig saniert.
Die besondere Raumatmosphäre und die über 120 kleinen, achteckigen Fenster blieben dabei erhalten. „Es ist ein ganz besonderer Raum. Wir freuen uns, hier wunderbare Veranstaltungen bieten zu können, und hoffen auf zahlreiche Besucher“, sagen Meyer und Hünnefeld.
Mehr Infos online unter ventana.koeln
Redakteur/in:EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln |
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