Stadtbezirk wehrt sich
Mitarbeiter des Bezirksordnungsdienstes sollen bleiben
Rodenkirchen - (sb) Sie sorgen dafür, dass Plätze, Straßen, Spielplätze und Parks
im Bezirk sauber sind und hingeworfener Müll beseitig wird, sie
schreiten ein, wenn es zu Lärm- und Ruhestörungen kommt, sie
kümmern sich um illegal abgestellte Schrottautos und Fahrradleichen,
sie achten darauf, dass Hunde angeleint sind. Die drei Mitarbeiter des
Bezirksordnungsdienstes in Rodenkirchen haben gut zu tun und kennen
sich bestens aus. Sie sind viel unterwegs, haben aber ihre Büros im
Rathaus an der Hauptstraße.
Anders als die Mitarbeiter des städtischen Ordnungsamtes unterstehen
sie nicht dessen Amtsleiter Engelbert Rummel, sondern dem
Rodenkirchener Bürgeramtsleiter Hubertus Tempski. Das soll auch so
bleiben, so die Bezirksvertreter. Seit geraumer Zeit aber machen sie
sich Sorgen, denn Stadtdirektor Stephan Keller (CDU) will das
Ordnungsamt neu ordnen. Von „Zentralisierung“ ist die Rede. Die
Lokalpolitiker befürchten, die Mitarbeiter des
Bezirksordnungsdienstes würden in der Zentrale in Kalk angesiedelt
und auch von dort gesteuert. „Dann würden wir den kurzen Draht
verlieren, das wäre alles andere als bürgernah“, regte sich
Bezirksbürgermeister Mike Homann (SPD) auf.
In ihrer letzten Sitzung forderten die Bezirksvertreter der CDU, der
SPD, der Grünen und der FDP, die Mitarbeiter des
Bezirksordnungsdienstes vor Ort zu belassen. „Wir wünschen, dass
die Leute bleiben. Homann teilte mit, er habe aktuelle Informationen
aus der Verwaltungsspitze, dass dies auch so geschehen soll. Damit sei
der Antrag eigentlich hinfällig. Die Lokalpolitiker beschlossen ihn
dennoch einstimmig und sind im Nachhinein sehr froh darüber. Nur eine
Woche nach der Sitzung erklärte Homann gegenüber dem Kölner
Wochenspiegel nun habe er gegenteilige Informationen erhalten, der
Verbleib des Bezirksordnungsdienstes sei keineswegs sicher. „Wenn in
dieser Stadt alles prima funktionieren würde, würde ich mich gegen
diesen Zentralisierungswahn gar nicht wehren, denn am Ende zählt die
Handlungs- und Leistungsfähigkeit, auch gegenüber dem Bürger“,
ärgerte er sich. Das sei aber nicht der Fall, die bisherigen
Zentralisierungen hätten weder Kosten gespart noch Synergieeffekte
gebracht, so Homann.
Anfang der 2000er Jahre gab es schon eine „Zentralisierungswelle“
in Köln. So seien bis zum Jahr 1999 dem Bezirksrathaus rund 450
Mitarbeiter unterstellt gewesen, heute seien es gerade noch 65 und
nach der Verwaltungsumorganisation durch den Stadtdirektor würden es
keine 50 Mitarbeiter mehr sein, erläuterte Homann. Neben den
Ordnungsdiensten sollen auch die Meldehallen zentralisiert werden.
„Wenn man meint, eine Millionenstadt von einer Zentrale aus regieren
zu können, ist das töricht“, so der Bezirksbürgermeister.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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