Tempo 30 reicht nicht
Nach tödlichem Unfall in Rodenkirchen wurden Maßnahmen gefordert

Im Sommer 2018 kam ein Radfahrer unter der Rodenkirchener Brücke ums Leben. Er prallte mit einem Auto zusammen, als er das Heinrich-Lübke-Ufer queren wollte. | Foto: Broch
  • Im Sommer 2018 kam ein Radfahrer unter der Rodenkirchener Brücke ums Leben. Er prallte mit einem Auto zusammen, als er das Heinrich-Lübke-Ufer queren wollte.
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Rodenkirchen - (sb). Seit über zwei Jahren gilt auf dem Heinrich-Lübke-Ufer im
Bereich der Rodenkirchener Brücke Tempo 30. Die Stadt setzte die
zulässige Höchstgeschwindigkeit herunter, nachdem im Juli 2018 dort
ein Radfahrer bei einem Verkehrsunfall gestorben war. Der 57-Jährige
kam mit seinem E-Bike die Brückenrampe herunter, wollte die Straße
queren und prallte dabei mit einem Auto aus Richtung Köln kommend
zusammen.

Daraufhin forderten Bürger, Lokalpolitiker und der Allgemeine
Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) mehr Sicherheit in dem Bereich. Der ADFC
hatte bereits vor dem tödlichen Unfall auf die gefährliche
Verkehrssituation an der Stelle hingewiesen. Bei einem Ortstermin mit
der Kölner Unfallkommission, dem Bezirksbürgermeister und weiteren
Politikern, dem Fahrradbeauftragten der Stadt, der Bürgervereinigung
Rodenkirchen e.V. und dem ADFC machten vor allem letztere als
Hauptursache für den Unfall die schlechten Lichtverhältnisse unter
der Brücke aus. „Es ist dunkel und durch den starken
Hell-Dunkel-Kontrast sieht ein Autofahrer erstmal nichts mehr, wenn er
unter die Brücke fährt“, erläutert Christian Hölzel vom ADFC.
Verschiedene Maßnahmen wurden ins Auge gefasst, um mehr Sicherheit zu
schaffen: unter anderem Beleuchtung unter der Brücke, Drängelgitter,
die Querung Richtung Köln zu verlegen und sie so sichtbarer zu
machen, eine Werbesäule sowie Parkplätze im Bereich zu entfernen, um
die Sichtverhältnisse zu verbessern, die Geschwindigkeit von 50 auf
30 zu beschränken, den Radweg verbreitern. Letzteres würde auch den
engen, stark frequentierten Leinpfad am Rheinufer entlasten. Die Stadt
führte zügig Tempo 30 ein, stellte entsprechende Verkehrsschilder
auf, es wurden zwei Blitzeraktionen durchgeführt.

Die CDU-Fraktion fragte vor einigen Wochen nach, wie es mit den
Erhellungsmaßnahmen und den weiteren besprochenen Maßnahmen stehe.
Die Verwaltung teilte daraufhin den Bezirksvertretern mit, die
Überprüfung der Beleuchtung unterhalb der Rodenkirchener Brücke
habe ergeben, dass diese den gültigen DIN-Normen entspreche und
weitere Optimierung nicht erforderlich sei. Sie verwies auf die
Temporeduzierung und Geschwindigkeitskontrollen und teilte mit, dass
weitere angemessene Maßnahmen aus Sicht der Unfallkommission nicht
geboten gewesen seien. „Tempo 30 ist wichtig, das erhöht die
Überlebenschance bei einem Unfall. Aber es reicht nicht, das ändert
nichts an den schwierigen Lichtverhältnissen unter Brücke“,
erklärte Hölzel. Der ADFC plädiert nach wie vor dafür, die Querung
nördlich von der Brücke zu platzieren. „Tempo 30 und
Blitzeraktionen sind gut, aber sie reichen nicht“, betonte auch
Dieter Maretzky von der Bürgervereinigung. „Es müsste eine
Beleuchtung unter die Brücke kommen. Das kann nicht so schwer
anzubringen und müsste auch bezahlbar sein“, meint er. Zweimal
hörte auch Hölzel dieses Jahr nach, wie es mit weiteren Maßnahmen
stehe, blieb aber bisher ohne Antwort. „Wir hoffen, dass die neue
Bezirksvertretung das Thema wieder aufgreift. Ansonsten werden wir das
anregen“, so Hölzel.

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